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Die Wulfenia-Blüte

Foto: Archiv
Das Kärntner Nassfeld ist nicht nur ein bekanntes und beliebtes Skigebiet, es hat auch dem Wanderer einiges zu bieten; vor allem die nur im Bereich des Gartnerkofels vorkommende Wulfenia, eine ganz besondere botanische Kostbarkeit. Die blau blühende Blume wurde 1779 vom Jesuitenpater und Botaniker Franz Xaver Freiherr von Wulfen entdeckt, weshalb ihr der berühmte Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin (1727 bis 1817), der die Pflanze das erste Mal beschrieb, den Namen Wulfenia carinthiaca gab. In der Literatur findet man mitunter die Bezeichnung Kärntner Kuhtritt, doch diese ist nicht mehr gebräuchlich.

Asiatische Immigrantin

Ursprünglich meinte man, die Hänge des Gartnerkofels seien der einzige Standort der Blume in Europa, erst 1903 entdeckte man ein weiteres Vorkommen in Montenegro und später in Albanien. Die Heimat der Wulfenia ist Afghanistan und der Himalaya. Man nimmt an, dass die Blume im Tertiär in unsere Breiten eingewandert ist.

Natürlich steht die Blume unter strengstem Naturschutz, bewundern und fotografieren aber darf man sie. Die Blütezeit schwankt je nach Länge des Winters zwischen Mitte Juni und Mitte Juli, den richtigen Zeitpunkt erfährt man im Fremdenverkehrsbüro Hermagor (Tel. 04285/82 81).

Besonders anstrengen muss man sich nicht auf der Tour, wenn man den Sessellift benützt. Den Gipfel des Gartnerkofels sollte man unbedingt "mitnehmen", denn er bietet eine prachtvolle Aussicht bis zu den Hohen Tauern, zu den Dolomiten und Friulanischen Alpen. Da der Steig rutschig sein kann, sollte die Ausrüstung den alpinen Verhältnissen unbedingt angepasst werden. Für Halbschuhtouristen ist diese Wanderung nicht geeignet.

Die Route

Von der Bergstation des Sessellifts steigt man auf der roten Markierung in etwa einer Stunde zum Gipfel auf. Dann kehrt man ein gutes Stück auf der Anstiegsroute zurück und wechselt danach auf die rote Markierung, die zur Watschinger Alm führt. Nach einer scharfen Linkskurve, noch ehe man die Trasse des Lifts quert, erreicht man das Gebiet, in dem die Wulfenia vorkommt. Von dort geht es weiter zur Watschinger Alm, wo man gemütlich Rast halten kann. Gehzeit ab Gipfel 1¼ Stunden. Eine weitere Dreiviertelstunde braucht man für den Rest des Abstiegs zur Talstation des Sessellifts. (Der Standard, Printausgabe 4./5.6.2005)