Standard: Welches sind die größten Veränderungen für Mensch und Tier, die durch ein "Zuviel" an Wald entstehen?"
Eisl: Die Biodiversität, also die Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten, geht verloren, da deren Lebensräume auf Dauer verschwinden. Darüber hinaus verlieren wir auch Erholungsraum für uns Menschen. Es gilt die Vielfalt von gepflegter Kultur- und Naturlandschaft zu bewahren.
Standard: Ist dieses Waldwachstum nicht eine normale ökologische Entwicklung?
Eisl: Vor Beginn der Bewirtschaftung waren, bis auf Moore und Wasserflächen, nahezu alle Flächen bewaldet. Doch es wäre nicht richtig, den Zustand von vor mehreren tausend Jahren wieder herzustellen. Woher kämen dann unsere Lebensmittel? Wer möchte in einer Region leben, die außerhalb der Siedlungsräume nur von Wald bedeckt ist? Die Abwechslung von Wiesen, Almen und Wald ist Voraussetzung für den Artenreichtum Salzburgs.
Standard: Wie schwer fällt es bei der Aktion "Gefährdete Schönheit – Wächst Salzburg zu?", der Bevölkerung bewusst zu machen, dass der Wald nicht nur positiv für die Landschaftsentwicklung ist?
Eisl: Bei diesem Fotowettbewerb soll nicht transportiert werden, dass der Wald schlecht ist. Der richtige Mix aus Wald und offener Fläche ist wesentlich, und da sich diese Entwicklungen über Jahrzehnte abspielen, ist es schwierig Bewusstsein zu schaffen. Wir bekommen dies selbst bei konkreten Flächen nicht mit, sondern sehen es erst, wenn bereits Wald steht. Der Wettbewerb soll helfen zu sensibilisieren.
Standard: Sind über diese Aktion hinaus noch weitere Schritte geplant, damit Die Thematik Waldentwicklung mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung rückt?
Eisl: Es finden beispielsweise am Tag der Natur, dem 25. Juni, in Salzburg zahlreiche Veranstaltungen zu diesem Schwerpunkt statt. Alle SalzbugerInnen sind dazu herzlich eingeladen! (mon)