Nimmt der Wald bald Überhand?

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Der Wald hat auch seine Schattenseiten..

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Landesrat Sepp Eisl im Gespräch mit dem Online-Standard Salzburg

Land Salzburg
Mehr als die Hälfte des Bundeslandes Salzburg ist von Wald bedeckt, und jährlich entsteht neue Waldfläche, deren Größe unglaublichen 10.000 Fussballfeldern entspricht! Der Wald nimmt zwar wichtige Funktionen wahr (Rohstofflieferant, Schutz vor Naturgefahren, Lebensraum für Tiere, Garant für sauberes Wasser und Luft,...), verändert aber durch seine Zunahme immer mehr die Landschaft des Bundeslandes Salzburg. Nun startet das Land Salzburg den Fotowettbewerb "Gefährdete Schönheit – Wächst Salzburg zu?" , bei dem Herr und Frau Salzburger aufgefordert sind, Vergleichfotos ihrer Region einzusenden. Es soll zum einen das Zuwachsen offener Flächen dokumentiert werden, und zum anderen das Bewusstsein für die eigene Landschaft gefördert werden. Naturschutzreferent Landesrat Sepp Eisl gibt im folgenden Interview Auskunft über die Hintergründe dieser Aktion.

Standard: Welches sind die größten Veränderungen für Mensch und Tier, die durch ein "Zuviel" an Wald entstehen?"

Eisl: Die Biodiversität, also die Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten, geht verloren, da deren Lebensräume auf Dauer verschwinden. Darüber hinaus verlieren wir auch Erholungsraum für uns Menschen. Es gilt die Vielfalt von gepflegter Kultur- und Naturlandschaft zu bewahren.

Standard: Ist dieses Waldwachstum nicht eine normale ökologische Entwicklung?

Eisl: Vor Beginn der Bewirtschaftung waren, bis auf Moore und Wasserflächen, nahezu alle Flächen bewaldet. Doch es wäre nicht richtig, den Zustand von vor mehreren tausend Jahren wieder herzustellen. Woher kämen dann unsere Lebensmittel? Wer möchte in einer Region leben, die außerhalb der Siedlungsräume nur von Wald bedeckt ist? Die Abwechslung von Wiesen, Almen und Wald ist Voraussetzung für den Artenreichtum Salzburgs.

Standard: Wie schwer fällt es bei der Aktion "Gefährdete Schönheit – Wächst Salzburg zu?", der Bevölkerung bewusst zu machen, dass der Wald nicht nur positiv für die Landschaftsentwicklung ist?

Eisl: Bei diesem Fotowettbewerb soll nicht transportiert werden, dass der Wald schlecht ist. Der richtige Mix aus Wald und offener Fläche ist wesentlich, und da sich diese Entwicklungen über Jahrzehnte abspielen, ist es schwierig Bewusstsein zu schaffen. Wir bekommen dies selbst bei konkreten Flächen nicht mit, sondern sehen es erst, wenn bereits Wald steht. Der Wettbewerb soll helfen zu sensibilisieren.

Standard: Sind über diese Aktion hinaus noch weitere Schritte geplant, damit Die Thematik Waldentwicklung mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung rückt?

Eisl: Es finden beispielsweise am Tag der Natur, dem 25. Juni, in Salzburg zahlreiche Veranstaltungen zu diesem Schwerpunkt statt. Alle SalzbugerInnen sind dazu herzlich eingeladen! (mon)



Einsendeschluss für Fotowettbewerb: 15. Juli 2005 Adresse: Landesrat Sepp Eisl, Kaigasse 14, 5020 Salzburg Gewinne: Kalender, mit den eingesandten Fotos/ zwölf besten Einsendungen erhalten Ballonfahrt über Salzburg