Jeder habe Verantwortung übernommen und sich selbst um einen Teil der Arbeit gekümmert. Das Teamwork der Technics-Sieger hat bestens geklappt: Michael Gmeinder, Pascal Sperger, Michael Kremmel und Julian Rojas (v.li.) entwickelten einen Satellitenreciever.

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Wien - "Der erste Platz kommt für uns unerwartet", sind sich die Sieger der Kategorie Technics, Michael Gmeinder, Michael Kremmel, Pascal Sperger und Julian Rojas (alle 19) von der HTL Dornbirn, einig. "Im Vorfeld haben wir mit dem zweiten oder dritten Platz spekuliert", erzählt Michael Kremmel, "aber nicht mit dem ersten - wir haben uns über die Projekte unserer Konkurrenten informiert und die sind schon sehr anspruchsvoll und auch Respekt einflößend. . ."

Zu einer einstimmigen Entscheidung über den ersten Platz der Technics zu kommen, fiel der Cyberschool-Jury besonders schwer. Schließlich seien alle fünf Final-Projekte weit über dem durchschnittlichen Schülerknowhow angesiedelt gewesen. So beschloss die Jury, die Projekte nach dem Stand in der Produktionsentwicklung zu reihen. An die Spitze schaffte es schließlich das Versatile Streaming Project der HTL Schüler aus Dornbirn.

Sie entwickelten ein Produkt, das bereits in der Schule eingesetzt wird. Über das lokale Netzwerk werden mittels des Versatile Streamings Satellitenprogramme angeboten, die, auf Wunsch auch komprimiert, aufgenommen und in Schulbibliotheken verbreitet werden.

Effektiver Teamgeist

Etwa 900 Stunden haben die vier an ihrem Projekt gearbeitet. Obwohl, oder vielleicht gerade weil es keinen Teamleiter gab, lief alles reibungslos ab. "Bezüglich Zusammenarbeit und Kommunikation gab es bei uns keine Schwierigkeiten", ist Michael Gmeinder froh.

"Jeder hat Verantwortung übernommen und sich selber um einen Teil der Arbeit gekümmert." Julian ergänzt: "Jeder hat das gemacht, was er am besten konnte und das wussten wir dann auch schon alle".

Holprig ging es nur zu Beginn der Arbeitszeit zu. "Es war schwierig, die verschiedenen Vorstellungen unter einen Hut zu bringen, alles zu sammeln und dann auch noch auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen - das war teilweise ziemlich hart", erzählt Michael Kremmel von den anfänglichen Problemen.

Spaß vor Note

Doch davon ließen sie sich nicht abhalten. Da das Interesse bei allen Projektteilnehmern groß war, "hat man auch nie jemanden ermahnen müssen, dass er seine Aufgaben erledigt", freut sich Pascal rückblickend. Außerdem sei es bei ihrem Projekt auch immer mehr um den Spaß gegangen, den sie bei der Arbeit hatten, "als um eine Note", sind sich alle einig. Begeistert zeigt sich Pascal auch von den schnellen Fortschritten: "Je mehr man sieht, dass das Projekt Form annimmt, desto interessanter wird es auch."

Rückblickend betrachten die vier Technic-Freaks Cyberschool als eine wertvolle Erfahrung. Gut fanden sie "dass man sich mit anderen messen konnte, besonders mit Gleichaltrigen. Auch die Leistungen der anderen zu beobachten und zu sehen, was sie erreicht haben und was wir erreicht haben". Interessant war für Julian auch, sich vor einem "großen Publikum zu präsentieren - die Erfahrung, dass man ein Produkt von sich selbst vorstellt und bestmöglich verkauft". (DER STANDARD-Printausgabe, 31.5.2005)