Es galt als großer Schildbürgerstreich: Nicht das stolze Mähboot "Floridsdorf" auf der Alten Donau - sondern die vor sich hinrostende "Donaustadt" auf der Neuen Donau. Besser gesagt: Im Trockenen auf der Donauinsel, denn das noch unter Umweltstadtrat Fritz Svihalek angekaufte Schiffernakel war kein einziges Mal zum Einsatz gekommen. 30 Millionen Schilling (2,18 Mio. €) waren damals, 1995, für Boot und Transportkahn ausgegeben worden, damals, vor der feierlichen Schiffstaufe im Juli 1995. Und das hatte sogar das Kontrollamt beschäftigt.

In diesem Jahr aber soll die "Donaustadt" nun doch ihre Mähpremiere erfahren: Derzeit werde das Schiff um rund 60.000 Euro instand gesetzt. Wobei die nunmehrige Stadträtin Ulli Sima der lange Stillstand nicht aufregt: "Ursache waren Hochwasser, die in der Neuen Donau die Pflanzen wegspülten. Das hat auch das Kontrollamt so gesehen."

Jetzt zeige sich auch, dass es sinnvoll gewesen sei, das Mähboot nicht jedes Jahr fahrtüchtig zu machen: "Das wäre uns teurer gekommen, als die jetzige einmalige Reparatur." Und in der Alten Donau hätte man mit der "Donaustadt" inzwischen auch nicht mähen können: "Mit dem Boot hätte man dort höchstens den Grund umgeackert." (frei/DER STANDARD; Printausgabe, 31.5.2005)