Ein Beuschelreißer in der Atemluft geht, ein anderer kommt – und das reizt den niederösterreichischen Grünen- Landtagsabgeordneten Martin Fasan zu einem giftigen Kommentar. "Man kann nur hoffen, dass Niederösterreich das Ozon nicht wie den Feinstaub auf die lange Bank schiebt", sagte er am Montag, in der Feinstaub armen, aber umso Ozon trächtigeren Maihitze.

Die Ozon-Informationsschwelle war am Sonntag in Ostösterreich erstmals überschritten worden, für den Montag wurde ein weiteres Ozon-Hoch erwartet. Eine Situation, auf die – so Fasan – rasch und lokal reagiert werden sollte. Etwa durch räumlich und zeitlich begrenzte Fahrverbote an Tagen mit hohen Reizgaswerten. Maßnahmen, "für die bereits gesetzliche Grundlagen bestehen".

Schlampigkeit

Das unterscheide das Ozonproblem von jenem des Umgangs mit den feinen Stäuben in Niederösterreich, erläuterte der Grüne. Letzter nämlich sei durch "Schlampigkeit" charakterisiert. Das zeige sich et 2. Spalte wa bei der neuen "Statuserhebung" in Sachen Feinstaubbelastung, zu der der Landeshauptmann binnen neun Monaten nach Grenzwertüberschreitungen verpflichtet ist.

Tatsächlich weist diese Studie jeden Verdacht zurück, den Stand der Dinge bei der Feinstaubbelastung erheben zu können. Grund dafür: Ein "aktueller Emissionskataster", der Feinstaubemittenten fehlt. Der derzeit existierende Kataster stammt aus 1992. "Von Versäumnis kann keine Rede sein", heißt es dazu beim land.

Maßnahmen im Herbst

Innerhalb Österreichs wiederum versuche man dem staubigen Problem "durch ein Maßnahmenpaket gemeinsam mit Wien, dem Burgenland und Oberösterreich" Herr zu werden. Unlängst erst wurde eine "Arbeitsgruppe der Experten" ins Leben gerufen, die sich auf "akkordierte Maßnahmen" einigen soll. Bis kommenden Herbst. Der Verkehrsclub Österreich machte schon jetzt einen Hauptluftverschmutzer fest: Im Vergleich zum Bahn-Gütertransport verursache der Lkw-Verkehr das 15-fache an CO2-Emissionen. (Irene Brickner/DER STANDARD; Printausgabe, 31.5.2005)