Neu Dehli - Ein für seinen Einsatz für Flutopfer zum "Held Asiens" gekürter ehemaliger Stadtverwalter soll im indischen Bundesstaat Bihar umgerechnet 3,2 Millionen Euro Fluthilfe unterschlagen haben. Auf Informationen, die zur Ergreifung des ehemaligen Spitzenbeamten Gautam Goswami führten, sei eine hohe Belohnung ausgesetzt worden, berichtete die in Neu Dehli erscheinende Tageszeitung "Times of India" am Montag.

Goswami war im Oktober vergangenen Jahres vom "Time"-Magazin für seine "brilliante Arbeit" gelobt und als "Held Asiens" tituliert worden. Goswami sei ein Vorzeige-Beamter, der durch seine Gesetzestreue helfe, das schlechte Image der indischen Beamten zu verbessern, schrieb das Magazin damals.

Goswami war als Stadtverwalter der Regionalhauptstadt Patna für die Verteilung von Fluthilfegeldern zuständig. Das ostindische Bihar leidet immer wieder unter Überschwemmungen, allein im vergangenen Jahr kamen 800 Menschen durch Überflutungen ums Leben, Millionen wurden obdachlos. Bei Protesten gegen die schlecht organisierte Verteilung von Hilfsgeldern kamen in der jüngeren Vergangenheit fünf Menschen ums Leben. Goswami, der inzwischen in der Privatwirtschaft arbeitet, hatte erste Vorwürfe gegen ihn schon Anfang des Monats zurück gewiesen. Sein Verhalten sei tadellos gewesen. (APA/AFP)