General Santos - Das Schicksal zweier japanischer Soldaten, die sich angeblich seit dem Zweiten Weltkrieg auf den Philippinen verstecken, bleibt vorerst im Dunkeln. Die Versuche japanischer Diplomaten, auf der Insel Mindanao Kontakt zu den Männern aufzunehmen, wurden nach vier Tagen am Montag erfolglos abgebrochen.

Als Grund nannte die Regierung in Tokio Sicherheitsbedenken, da es in dem Gebiet immer wieder zu Angriffen muslimischer Rebellen komme. Auch sei dem Vermittler, der von den Veteranen berichtet hatte und den Kontakt herstellen wollte, nicht unbedingt zu trauen.

Allerdings würden die Bemühungen, die heute mehr als 80 Jahre alten Männer zu finden, nicht aufgegeben, betonte die japanische Botschaft auf den Philippinen. "Der Vermittler wird einen neuen Termin für ein Treffen suchen", sagte der stellvertretende Botschafter Akio Egawa. Derzeit seien etwa 100 japanische Journalisten in General Santos. Die Exsoldaten seien möglicherweise erst bereit, sich zu zeigen, wenn sich die Lage wieder beruhigt habe.

Prozess befürchtet

Medienberichten zufolge hatten sich die beiden Gesuchten am Ende des Zweiten Weltkriegs in den Bergen von Mindanao versteckt, nachdem sie von ihrer Division getrennt worden waren. Später hätten sie zwar nach Japan zurückkehren wollen, zugleich aber befürchtet, vor ein Kriegsgericht gestellt zu werden. Laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo handelt es sich möglicherweise um den 87-jährigen Yoshio Yamakawa und den 83-jährigen Tsuzuki Nakauchi.

Der Fall erinnert an den des früheren japanischen Leutnants Hiroo Onoda, der 1974 auf den Philippinen entdeckt wurde und dabei der festen Überzeugung war, dass immer noch Krieg sei. Er weigerte sich deshalb auch aufzugeben. Die japanische Regierung ließ daraufhin seinen früheren Kommandeur einfliegen, der ihn formell vom Kriegsende unterrichtete. (APA/AP)