Klagenfurt - Ein mutmaßlicher Kärntner Serienbrandstifter hat sich in der Nacht auf Montag in seiner Gefängniszelle erhängt. Dem 39-jährigen Versicherungsvertreter aus Ebenthal waren rund 20 Brandstiftungen in Klagenfurt und zwei in Graz zur Last gelegt worden. Er saß seit Februar in Klagenfurt in U-Haft. Trotz psychologischer Betreuung hätte es laut Justizanstalt keine Anzeichen für einen Selbstmord gegeben.

Die Brandserie in Klagenfurt hatte Feuerwehr und Polizei monatelang in Atem gehalten. Das Feuer war in den meisten Fällen durch Anzünden von Zeitungspapier in den Kellern von Mietshäusern gelegt worden. Die Festnahme des mutmaßlichen Täters erfolgte zunächst wegen Diebstählen und Kreditkartenbetruges. Die Kriminalisten gingen aber schon bald davon aus, dass der Mann "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" auch der Brandstifter gewesen war. Einige Brandlegungen gab er zwar zu, ein volles Geständnis blieb aber bis zuletzt aus.

Einschleichdiebstähle

Der Mann hatte in mindestens zehn Fällen Kredit- beziehungsweise Bankomat-Karten bei Einschleichdiebstählen erbeutet. Mit den Karten ging er "wahllos einkaufen", der Schaden betrug mehr als 20.000 Euro. Den ermittelnden Beamten war aber rasch aufgefallen, dass der Versicherungsvertreter fast immer auch dort zugegen war, wo die Kellerbrände gelegt wurden.

Das Motiv für die Serie von Brandstiftungen war den Kriminalisten schon nach den ersten Einvernahmen bekannt, Details wollte man aber nicht nennen. Besonders häufig schlug der Mann im Klagenfurter Stadtteil Fischl zu. Dieser grenzt unmittelbar an die Gemeinde Ebenthal, seinem Wohnort. Der mutmaßliche Brandstifter war geschieden und Vater. (APA)