Ministerpräsident sorgt in Bozen mit vulgärer Geste für Schlagzeilen
Redaktion
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Rom/Bozen - Bilder des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, der bei seinem Kurzbesuch am gestrigen Sonntagabend in Bozen den Wahlerfolg des neu gewählten Bürgermeisters Giovanni Benussi mit gestrecktem Mittelfinger feierte, schocken Italien. Das Foto des Ministerpräsidenten, der sich an Seite der Bozner Forza Italia-Chefin Micaela Biancafiore lächelnd von seinen Anhängern umjubeln lässt und dabei den gestreckten Mittelfinger zeigt, wurde am Montag auf der Titelseite aller großen Tageszeitungen veröffentlicht.
"Meine Mutter sagte mir kürzlich: 'Eine Person hat Dir den Mittelfinger gezeigt. Was bedeutet das?' Meine Antwort war: 'Dass ich die Nummer eins bin', sagte Berlusconi scherzend. Kurz daraufhin schien er jedoch seine Geste zu bereuen: "Jetzt wird man behaupten, dass ich vulgär bin", sagte der Ministerpräsident, der mit etwa 5.000 Anhängern am umstrittenen Bozner Siegesplatz feierte. Zuvor hatte es Gespräche u.a. mit Landeshauptmann Luis Durnwalder und SVP-Chef Elmar Pichler Rolle gegeben.
Bizarre Gesten des italienischen Ministerpräsidenten hatten bereits in der Vergangenheit für Aufregung gesorgt. Im Februar 2002 hatte er z.B. dem EU-Ratspräsidenten und spanischen Außenminister Josep Pique "Hörner" aufgesetzt. Beim so genannten Familienfoto, für das die Außenamtschefs der EU-Staaten auf ihrem Treffen in Caceres posierten, bildete Berlusconi hinter dem Rücken von Pique mit dem kleinen und dem Zeigefinger der rechten Hand ein Paar Hörner, in Italien das Symbol für einen gehörnten Ehemann. Das Foto war in mehreren Zeitungen prominent abgedruckt worden. (APA)
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