Für die SPÖ-Familiensprecherin ist es völlig unverständlich, wie eine Gesundheitsministerin auf die Idee kommen kann, eine Fastfood-Kette zum Ernährungs- und Bewegungsberater in Kindergärten zu machen und kleine Kinder mit überzuckerten Industrielimonaden zu versorgen. "Gerade auch vor dem Hintergrund, dass immer mehr Kinder mit Übergewicht und den daraus resultierenden gesundheitlichen Schäden zu kämpfen haben, ist eine derartige Vorgangsweise als Gesundheitsministerin mehr als verantwortungslos", so Kuntzl, die darauf verweist, dass in Österreich bereits 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig sind und rund zehn Prozent sogar schwer übergewichtig.
Fakten und Gefahren
"Entweder Rauch-Kallat weiß als Gesundheitsministerin nichts von diesen Fakten und Gefahren, dann ist sie fachlich für diesen Job nicht geeignet. Oder sie weiß davon, kümmert sich aber nicht darum, dann agiert sie grob fahrlässig. Oder es stehen wirtschaftliche bzw. werbetechnische Fakten dahinter, dass das Ministerium Werbung für gewisse Produkte betreibt, dann ist Rauch-Kallat aus moralischen und rechtlichen Gründen untragbar", meinte Kuntzl.
Steibl verteidigt Rauch-Kallat gegen SPÖ-Kritik
ÖVP-Familiensprecherin Ridi Steibl hat in der Zwischenzeit die Kritik ihrer SPÖ-Kollegein Andrea Kuntzl zurückgewiesen, Gesundheitsministerin Rauch-Kallat (V) habe eine Kampagne in Kindergärten initiiert und dabei Limonaden verteilt. Kuntzl versuche offensichtlich krampfhaft, Projekte des Gesundheitsministeriums schlecht zu machen, sagte Steibl in einer Aussendung.