Kopfzerbrechen verursachte den finnischen Vermittlern rund um Ex-Präsident Martti Ahtisaari die Verärgerung auf Seiten der Rebellen über die nicht erfolgte Truppenreduktion der indonesischen Armee nach der Aufhebung des Notstandsrechts in Aceh Mitte April. Informationsminister Sofyan Djalil sagte vergangene Woche außerdem, die GAM werde an künftigen Autonomie-Wahlen auf keinen Fall teilnehmen dürfen.
Dies wird als kaum noch zu verdauender Brocken für die aus dem schwedischen Exil agierende GAM-Führung angesehen, da es eine der zentralen Verhandlungspositionen der Rebellen ist, offiziell als politische Kraft in der Bürgerkriegsregion agieren zu können. Die GAM hatte bei der bisher letzten Gesprächsrunde vorgeschlagen, das indonesische Wahlrecht dahingehend zu ändern, dass bei Regionalwahlen auch Parteien antreten dürfen, die nicht landesweit organisiert sind.
Der australische Berater der GAM, Damien Kingsbury, unterstrich bereits nach den bisher letzten Gesprächen in Helsinki, die GAM sei durch ihr Zugeständnis, ihre prinzipielle Forderung nach Unabhängigkeit aus dem Friedensprozess auszuklammern und ihre einseitige Waffenruhe der indonesischen Regierung bereits sehr weit entgegengekommen. Gleichzeitig bezweifelte er, dass die Regierung in Jakarta die Armee ausreichend unter Kontrolle habe.
Die indonesische Regierung wurde vergangene Woche zu Hause auch auf politischer Ebene mit offenem Widerstand gegen die Fortführung des Friedensprozesses konfrontiert. Die oppositionelle "Partei des Kampfes" von Ex-Präsidentin Megawati Sukarnoputri forderte einen Abbruch der Gespräche, sollten die Rebellen an irgendeiner Form von "Selbstregierung" der Rohstoff-reichen Provinz festhalten.