Alleine die Urabstimmung über die Auflösung der PDS würde vier Wochen in Anspruch nehmen. In der kurzen Zeit vor der Wahl (wahrscheinlich am 18. September) will man sich voll auf den Wahlkampf konzentrieren.
Die PDS zögert
Doch das Zaudern der Postkommunisten hat auch andere Gründe. "Wir müssen sicher sein, worauf wir uns einlassen", sagt Parteichef Lothar Bisky. Nach der Wahl könne man die Option einer gemeinsamen Partei gerne in Ruhe prüfen, vorher werde sich die PDS aber nicht auflösen.
Dennoch wollen sich PDS-Politiker und WASG-Vertreter am Montag treffen und andere Möglichkeiten ausloten, wie ein linkes Bündnis bei der vorgezogenen Wahl antreten könne. Eine Möglichkeit wäre, dass sich nur eine Partei der Wahl stellt und die Kandidaten der anderen Partei auf ihrer Liste aufnimmt. So wollen auch die rechtsextreme NPD und DVU vorgehen.
Die SPD-Linken der Bundestagsfraktion wollen sich einem Abgang Lafontaines nicht anschließen, sondern stehen treu hinter Schröder und seinem Reformkurs. Auch Lafontaines Vertrauter Ottmar Schreiner bleibt auf Linie, versucht aber nun einen Mindestlohn und eine höhere Erbschaftsteuer ins Wahlprogramm zu reklamieren.