Wien - Robert Menasses Politparabel "Das Paradies der
Ungeliebten" soll anstatt im Burgtheater in einem Zelt vor dem
Burgtheater uraufgeführt werden. Dies berichtet die Infoillustrierte
"News" in der am Mittwoch erscheinenden Ausgabe. In einem
Interview spricht Menasse von der "Idee, das Stück in einem Zelt vor
dem Burgtheater als Koproduktion mehrerer freier Gruppen zu
produzieren". Beim Suhrkamp Theater Verlag heiß es dazu auf
APA-Nachfrage: "Wir wissen noch nichts davon". Das Burgtheater hat
die Aufführungsrechte jedenfalls frei gegeben.
Brandauer hätte Stück inszenieren sollen
Mitte Mai hatte Burgdirektor Klaus Bachler die Aufführung des
Stückes unter der Regie von Klaus Maria Brandauer endgültig abgesagt.
"Im Absage-Telefonat habe er Brandauer als 'grottenschlechten
Regisseur' tituliert, beeidet Menasse", heißt es im "News"-Artikel.
Menasse wolle Brandauer vom Projekt entbinden, heißt es weiters:
"Solange er die Chance hat, Bachlers Nachfolger zu werden, und
solange er dazu Morak braucht, wäre er blöd, darauf zu insistieren,
mein Stück zu machen", wird Menasse zitiert.
Verlag: "Ich höre von dem Zelt-Projekt eben zum ersten Mal"
Der Autor selbst beschäftigt sich laut Artikel "nicht mehr damit",
und hat ein neues Stück und einen neuen Roman begonnen. Über mögliche
Aufführungen verhandle der Suhrkamp-Verlag. Der Leiter des Suhrkamp
Theater Verlags, Hans-Jürgen Drescher, erklärte:
"Ich höre von dem Zelt-Projekt eben zum ersten Mal. Vielleicht hat es
sich erst in den letzten Stunden ergeben. Wir werden die
Interessenten jedenfalls gemeinsam mit Menasse genau prüfen, da es
sich ja um eine Uraufführung handelt". (APA)