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Michail Chodorkowski, hier auf Porträtfotos seiner Anhänger, dankte aus dem Gerichtssaal heraus seinen Anhängern für ihre täglichen Solidaritäts-Kundgebungen.

Foto: EPA/Kharitonov
Moskau - In dem umstrittenen Prozess gegen den russischen Ölmagnaten Michail Chodorkowski hat Richterin Irina Kolesnikowa die Hälfte ihres etwa 1.000 Seiten umfassenden Urteils verlesen. Das sagten Chodorkowskis Anwälte zum Verhandlungsschluss am Dienstag in Moskau.

Der frühere Vorstandsvorsitzende des Ölkonzerns Yukos dankte aus dem Gerichtssaal heraus seinen Anhängern für ihre täglichen Solidaritäts-Kundgebungen. "Nur wenn wir gemeinsam für unsere Rechte und die anderer eintreten, können wir die Willkür einer kriminellen Bürokratie überwinden", ließ er über seine Anwälte erklären. Das Verfahren gegen den einst reichsten Mann Russlands gilt als vom Kreml gesteuert.

Kolesnikowa trug den siebten Werktag in Folge Passagen ihres Urteils vor. In den bisher verlesenen Ausführungen befand das Gericht Chodorkowski und seine Mitangeklagten des Betrugs und der Steuerhinterziehung für schuldig, begangen im Rahmen einer kriminellen Vereinigung. Die Verteidigung rechnet für Ende der Woche mit der Verkündung der Strafe. Die Anklage fordert zehn Jahre Haft. (APA/dpa)