Wien - Die 35. Runde der T-Mobile Fußball-Bundesliga steht am Donnerstag im Schatten eines Wiener Derbys, bei dem es mit Blick auf die Tabelle eigentlich nur noch für die Austria um etwas geht: um den Vizemeistertitel hinter Lokalrivalen Rapid. Doch der inzwischen entthronte Meister GAK will sich von Platz zwei nicht mehr trennen. Für Trainer Walter Schachner "zählt daher in Bregenz nur ein Sieg".

Während sich im Hintergrund das Transfer-Karussell dreht, geht es in den weiteren Paarungen Tirol - Mattersburg, Sturm - Pasching und Admira - Salzburg lediglich noch um die Plätze und die UI-Cup-Qualifikation.

GAK peilt Platz zwei an

Nimmt man die sportliche (Fixabstieg) und finanzielle (Nichterteilung der Lizenz) Gesamtsituation der Bregenzer (Coach Roland Kornexl: "Die ist alles andere als einfach") als Gradmesser, dürfte der GAK drei Punkte einplanen. Dazu fördert die Staatsanwaltschaft immer mehr Beweise einer Verwicklung von Bregenz-Goalie Tolja in den deutschen Wettskandal zu Tage. "Es stellt sich die Frage, wie sich Bregenz vor diesem Hintergrund präsentieren wird", so Schachner, der "unbedingt Platz zwei halten will".

Standfest vier Wochen auf Krücken

Mit Joachim Standfest fehlt Schachner aber auch am Beginn der kommenden Saison ein ÖFB-Teamspieler. Der 24-jährige Außenspieler erlitt im Spiel gegen Wacker Tirol einen Einriss des Syndesmose-Bandes und muss vier Wochen auf Krücken gehen. Besser geht es den Vorarlbergern aber auch nicht: "Wir wissen schon länger um unsere Probleme. Unser Ziel ist es jetzt, uns anständig aus der Bundesliga zu verabschieden", erklärte Kornexl. Es könnte für längere Zeit das letzte Bregenz-Heimspiel in der höchsten Spielklasse sein, droht doch der Abstieg in den Landesverband.

Wolfgang Mair bald ein Salzburger?

Jenen hat der FC Wacker Tirol vor drei Jahren durch eine Fusion mit dem Regionalliga-Klub Wattens vermieden. Nun spielt man gegen den direkten Konkurrenten Mattersburg als Aufsteiger um Bundesliga-Endrang fünf. "Wir werden versuchen, die kleine Chance noch zu nutzen. In Wahrheit spielt es aber keine Rolle, ob Fünfter oder Sechster", sagte Wacker-Trainer Stanislaw Tschertschessow. Eine größere Rolle spielt es da schon, ob Teamstürmer Wolfgang Mair den Red-Bull-Geldern nach Salzburg folgt. "Er hat einen laufenden Vertrag, den muss er erfüllen", kommentierte der Russe.

Mattersburg liebäugelt mit Platz fünf

Den Mattersburgern würde schon ein Punkt in Tirol zu Platz fünf reichen. "Das wäre die beste Oberhaus-Platzierung einer burgenländischen Mannschaft überhaupt", erklärte SVM-Coach Franz Leder. Dazu könnte den Burgenländern auch ein Platz im UI-Cup und dort ein Zweitrunden-Duell mit einem deutschen Vertreter (Wolfsburg) winken. Dann nämlich, wenn Sturm Graz als einzig gemeldetes heimisches Team mit Aussichten Neunter wird.

Pasching zu Gast in Graz

Das will Trainer Michael Petrovic, der von seiner bevorstehenden Ablöse aus der Zeitung erfahren haben will, verhindern. "Sturm ist wie mein drittes Kind, wir haben zuletzt täglich einen Schritt nach vor gemacht und sehr gut gespielt." Der Gegner heißt am Donnerstag Pasching und wird wieder ohne prominente Abgänge wie Kirchler und Mayrleb beginnen.

"Das sind keine Strafmaßnahmen. Beide haben viel für den Verein geleistet, aber wir müssen für das nächste Jahr planen", erklärte Trainer Georg Zellhofer, der "erneut einige Spieler testen" will. Nach zuletzt acht sieglosen Spielen in Folge rechnet der Oberösterreicher aber nicht mehr mit Rang drei (4 Punkte hinter Austria) oder gar zwei (5 hinter GAK): "So viel Realist muss man sein."

Kampf um ein Red-Bull-Trikot in der Südstadt

Realistisch betrachtet geht es auch in der Südstadt nicht mehr um viel. Während laut Dominik Thalhammer bei der Admira "wieder einige junge Spieler Bundesliga-Luft schnuppern sollen", geht bei den Salzburgern der Kampf um ein Red-Bull-Trikot für die kommende Saison in die nächste Runde. "Ich erwarte 100 Prozent Einsatz. Wir werden alles versuchen, um in den beiden letzten Partien sechs Punkte zu machen und damit eine enttäuschende Saison versöhnlich ausklingen zu lassen", sagte Interimstrainer Manfred Linzmaier. Zum Abschluss wartet am Sonntag Bregenz. (APA)