Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/Pfarrhofer Herbert

Überraschend zog Martha Proidl-Stachl ihre Unterstützung für eine Sondersitzung des ORF-Stiftungsrates zurück, in der es um die durchgeschaltete Kanzlerrede nach der "ZiB 1" gehen sollte.

Vor allem der SPÖ und den Grünen zugerechnete Stiftungsräte betrieben die Sondersitzung. Zwei der FPÖ zugeordnete Stimmen konnten sie gewinnen und schafften damit das nötige Quorum von zwölf der 35 Stiftungsräte.

Eine Sondersitzung zwei Stunden bevor ohnehin der Finanzausschuss des Gremiums tagt und zwei Tage vor dessen regulärer Plenarsitzung sei "unsinnig", bestätigte Proidl-Stachl dem STANDARD ihren Rückzug. Ihre Kritik an der Kanzlerrede im ORF bleibe aufrecht.

Entschieden weist die frühere ORF-Mitarbeiterin Spekulationen über ihren Prozess gegen den ORF über ihre Pension zurück: "Das hat damit überhaupt nichts zu tun." Sie habe gegen den ORF gewonnen. - In erster Instanz.

Stiftungsrat Pius Strobl (Grüne) und Karl Krammer (SPÖ) verweisen auf den ordnungsgemäßen Antrag zur Sondersitzung. Gewonnen habe die ORF-Spitze mit der Absage nichts: Debattiert werde die Kanzlerrede eben in der regulären Sitzung. (Harald Fidler/DER STANDARD, Printausgabe, 25./26.5.2005)