"Das Verständnis von Sarkasmus ist ein komplizierter Prozess, der vor allem auf dem Kontextverständnis einer Situation beruht. Denn die Ironie ist ein Teilbereich der sozialen Konversation, der nur durch ein differenziertes soziales Denken und eine ausgereifte "Theorie des Geistes" zustande kommt und verstanden wird", erklärte Studienleiterin Simone Shamay-Tsoory. Besonders autistischen Kindern fehlen jedoch diese Fähigkeiten, wodurch sie Sarkasmus und Ironie nicht richtig deuten können.
Versuch
In einem Versuchsverlauf erfassten die Forscher das Verständnis von kurzen sarkastischen und nicht-sarkastischen Geschichten bei Patienten mit Verletzungen des vorderen Hirnbereichs und einer gesunden Kontrollgruppe. Dabei konnten sie feststellen, dass vor allem drei zentrale Bereiche für das richtige Wahrnehmen und Interpretieren von Sarkasmus zuständig sind und eine Beschädigung des prefrontalen Lappens eine sinngemäße Wahrnehmung unterband.
"Während der in der linken Gehirnhälfte angesiedelte Sprachbereich für die wörtliche Interpretation der Sprache zuständig ist, erfassen der frontale Lappen und die rechte Gehirnhälfte den sozialen und emotionalen Kontext einer Sprachbotschaft", erklärte Shamay-Tsoory. Durch das Zusammenwirken dieser drei Bereiche wird Sarkasmus richtig interpretiert.