Brüssel hatte der deutschen Regierung hierfür bereits einen vorläufigen Grenzwert von fünf Milligramm Rußpartikel-Ausstoß je gefahrenen Kilometer genannt. Auf dieser Grundlage entstand der Gesetzentwurf von Finanzminister Hans Eichel (SPD), der von den Ländern in dieser Form abgelehnt wird. Die deutsche Regierung will Neuwagen mit der entsprechenden Filtertechnik mit 350 Euro und die Nachrüstung mit 250 Euro fördern.
Malus für "Stinker"
Die Länder wollen dagegen bei Neuwagen keine Unterstützung gewähren und zur Finanzierung der Nachrüstung einen Malus von den "Stinkern" erheben. Dies hatten die Umweltminister der Länder am Vortag unter Leitung ihres Kollegen aus Mecklenburg-Vorpommern, Wolfgang Methling (PDS), vereinbart. Danach soll ein solch aufkommensneutrales Bonus-Malus-System auch für leichte Nutzfahrzeuge bis 12 Tonnen eingeführt werden. Für schwerere Fahrzeuge soll der Schadstoffausstoß nicht mehr über die Kfz-Steuer, sondern über Mautstaffeln geregelt werden.
Methling, der mit Dimas zusammengetroffen war, begrüßte, dass die Kommission die EU-Richtlinie zur Eindämmung des gefährlichen Feinstaubs nicht in einer weiteren Stufe verschärfen wolle. Die erste Stufe gilt seit Jahresanfang für Feinstäube bis 10 Mikrometer Durchmesser (PM 10) - ein Haar hat etwa 100 Mikrometer.