Foto: ard.de

Am Tag drei hat der Wind jene Stärke erreicht, die dem Abenteuer seinen Titel gab: In "Windstärke 8" queren 37 Personen fürs Fernsehen den Atlantik. Es zischt und spritzt und schäumt ohne Unterlass. Unter Deck bewältigen die Reisenden ihren schweren Alltag, 68 Tage dauert die Fahrt, sie kämpfen mit Heimweh, Lagerkoller, Ratten.

Dabei geht es einmal nicht um Geschwindigkeits- oder andere zeitgemäße Rekorde. Vielmehr soll alles so alt wie möglich ausschauen. Ähnlich wie schon in den beiden erfolgreichen Vorgängern "Schwarzwaldhaus 1900" und zuletzt "Abenteuer 1900 – Leben im Gutshaus" schickt die ARD auch in ihrem neuesten Projekt "echte" Menschen auf eine Zeitreise. Sie verkleiden sich als Passagiere und Seeleute und stellen in historischen Gewändern nach, wie sich Auswanderer vor 150 Jahren auf einem Segelschiff bis New York gefühlt haben könnten.

Vermischt mit historischem Hintergrund, etwa Tagebucheintragungen von Matrosen, dazu Foto- und Filmmaterial, ergibt das wie immer spannend-lehrreiche Unterhaltung, gewürzt mit ein bisschen "Big Brother"-Flair, wenn auch unter Verzicht auf jegliche Art von Duschszenen.

Die Beteiligten haben andere Sorgen, die Gewalt der Natur bricht den Willen zur Selbstdarstellung: Nach drei Tagen übelster Seekrankheit greift man gern auf moderne Medizin zurück. Früher sind die Unglückseligen ins Meer gesprungen. Der Aufbruch in die Neue Welt – kein Spaziergang. (prie/DER STANDARD, Printausgabe, 24.5.3005)