Wien - Die EU-Kommission hat derzeit keine Pläne für eine strengere Regulierung von Hedge Fonds. "Ich bin diesem Thema zwar aufgeschlossen", sagte EU-Binnenmarktkommissar Charly McCreevy am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien.

Es gebe auch entsprechende Forderungen aus Deutschland und anderen EU-Ländern. "Aber ich glaube, wir sollten auf den Finanzmärkten niemals in eine Situation kommen, in der auf Grund von Überregulierung Innovationen behindert werden", so McCreevy. Konkrete Pläne für neue Regelungen gebe es daher nicht.

Ob die EU-Kommission eine Expertengruppe zu diesem Thema einsetzen will, wie das die "Financial Times Deutschland" in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, stehe noch nicht fest. Eine endgültige Entscheidung dazu sei noch nicht gefallen, so McCreevy.

Globales Finanzsystem gefährdet

Die Forderungen nach einer Regulierung des rapide wachsenden Hedge Fonds-Sektors haben in den vergangenen Wochen zugenommen. Gerüchte um hohe Verluste einzelner Fonds, etwa in Folge von Wetten auf Aktien und Anleihen des angeschlagenen Autoherstellers General Motors (GM), sorgten für Kursverluste an den Börsen weltweit. Experten fürchten, dass Schieflagen bei den Fonds das gesamte globale Finanzsystem gefährden könnten.

Zur aktuellen Diskussion über die EU-Dienstleistungsrichtlinie sagte McCreevy, er sei sich bewusst, dass es in vielen EU-Mitgliedsländern heiße Debatten darüber gebe. Er sei auch bereit, ihm vorgebrachte Bedenken zu berücksichtigen.

Ein Ausverkauf des österreichischen Wassers bzw. eine Privatisierung des Wassersektors in Österreich stehe derzeit nicht und stand auch niemals zur Diskussion, betonte McCreevy. Es gebe keine Pläne seitens der EU-Kommission, in diesem Bereich Änderungen vorzunehmen. (APA)