Pfäffikon - Das Schweizer Traditionsunternehmen Unaxis geht in österreichische Hände über. Die Familien Anda und Bührle verkaufen ihren Anteil an dem börsenotierten Technologiekonzern der österreichischen Beteiligungsgesellschaft Victory von Mirko Kovats und Ronny Pecik.

Mit dem Verkauf durch die Familienaktionäre geht ein monatelanger Übernahmekampf zu Ende. Die Familien Anda und Bührle und die IHAG-Familienholding hielten rund 20 Prozent an der einstigen Oerlikon-Bührle. Zum Verkaufspreis wurden keine Angaben gemacht.

Verkauf in zwei Schritten

Der Verkauf an Victory erfolgt in zwei Schritten. Im ersten Schritt hat die österreichische Beteiligungsgesellschaft bereits rund 7 Prozent erworben. Der verbleibende Anteil gehe auf Victory über, sobald gewisse Bedingungen erfüllt seien.

Victory hatte bisher nach eigenen Angaben rund 40 Prozent an Unaxis gehalten. Die Parteien rechnen damit, dass die Transaktion bis spätestens 20. Juni 2005 abgeschlossen sein wird. Eine klare Lösung und Aktionärsstruktur liegen laut Mitteilung im Interesse des Konzerns, der Mitarbeitenden und der Kunden.

Mit dem Sieg Victorys erhält das Schweizer Traditionsunternehmen neu einen bestimmenden Mehrheitsaktionär. Unaxis will aber an seiner Strategie festhalten.

Der Verwaltungsrat von Unaxis habe einen Weg vorgezeigt, mit dem das Unternehmen gesunden werde, sagte Unaxis-Sprecher Nicolas Weidmann. Unaxis wolle die Situation nun analysieren.

Hoher Verlust im Vorjahr

Es sei nicht an Unaxis, Veränderungen im Aktionärskreis zu kommentieren, so Weidmann. Vom geplanten Verkauf des Anteils der Gründerfamilien Anda und Bührle an Victory habe Unaxis aus den Medien erfahren.

Das vergangene Jahr war für Unaxis schwierig. Restrukturierungen, Abschreibungen und Rückstellungen hatten 2004 zu einem Konzernverlust von 378 Mio. Franken (244 Mio. Euro) geführt.

Im November zog Unaxis die Notbremse. Die ehemalige Oerlikon- Bührle kündigte an, sich auf das Geschäft mit Dünnschicht-und Vakuumtechnologie zu konzentrieren. Unaxis beschäftigt rund 6.800 Mitarbeiter. (APA/sda)