Washington - Der Streitkräfteausschuss des US-Repräsentantenhauses hat den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS faktisch von einem geplanten Milliarden-Auftrag über Tankflugzeuge für die Luftwaffe ausgeschlossen.

Es sei beschlossen worden, den US-Flugzeugbauer Boeing bei der Auftragsvergabe vor europäischer Konkurrenz zu schützen, teilte der Ausschuss am Freitag mit. In der kommenden Woche solle das Repräsentantenhaus in der Angelegenheit beraten.

In dem Beschluss des Streitkräfteausschusses wird EADS zwar namentlich nicht genannt. Der Ausschuss habe sich aber gegen den Kauf von Verteidigungssystemen von ausländischen Unternehmen ausgesprochen, die Staatsbeihilfen erhielten, sagte ein Sprecher.

Die USA haben bereits bei der Welthandelsorganisation (WTO) Beschwerde gegen Staatsbeihilfen für die EADS-Tochter Airbus eingereicht, da derartige Zahlungen internationale Handelsregeln verletzten. Die USA wollen ein Ende der staatlichen Starthilfen für neue Airbus-Modelle erreichen. Die Europäische Union (EU) verlangt im Gegenzug ein Ende der indirekten Hilfen für Boeing, der von US-Rüstungsaufträgen profitiert.

Die US-Luftwaffe prüft derzeit die Erneuerung ihrer Flotte von rund 530 Tankflugzeugen. Das US-Verteidigungsministerium sprach sich für eine Ausschreibung eines entsprechenden Auftrages aus. EADS hatte erklärt, bei einer solchen Ausschreibung mitbieten zu wollen. (APA/Reuters)