Philips Austria hat im abgelaufenen Geschäftsjahr auf dem österreichischen Markt zugelegt und trotz anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen in nahezu allen wichtigen Segmenten Marktanteile hinzugewonnen. Die in Österreich erzielten Umsätze, das so genannte Aktivitätenniveau, stagnierten mit 1,023 Mrd. Euro etwa auf Vorjahresniveau. Das Betriebsergebnis sei trotz der Belastungen durch die Trennung von der Beamer-Produktion im vergangenen Jahr "im positiven Bereich", sagte Peter Kamm, Generaldirektor Philips Austria am Freitag, vor Journalisten in Wien. Weitere Details wurden allerdings nicht genannt.

Medizintechnik und Unterhaltungselektronik

Philips hat nach eigenen Angaben seine führende Marktposition auf dem österreichischen Markt bei Medizintechnik und Unterhaltungselektronik ausgebaut und Marktanteile gewinnen können. Insbesondere in der Medizintechnik gehe es rasant voran, freute sich Kamm. Hier konnte Philips seine Marktanteile um fünf Prozentpunkte auf 24 Prozent steigern. Die Umsätze kletterten um 30 Prozent. Damit erzielte Philips rund ein Viertel seiner Inlandsumsätze mit Medizintechnik. In der Unterhaltungselektronik verteidigte Philips seine Führungsposition. Insbesondere mit Flachbildschirmfernsehern und MP3-Playern habe das Unternehmen in Österreich gepunktet, so Kamm. Die Marktanteile kletterten in diesem Segment von 16 auf 18 Prozent.

Nach der Trennung vom Geschäftsbereich Videoprojektoren und Videoentwicklung belief sich die Anzahl der Mitarbeiter bei Philips Austria im vergangenen Jahr auf 1.910 nach 2.220 im Vorjahr. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Markus Posch, Vorstand für Personal und Innovation, dagegen eine stabile Entwicklung bei den Mitarbeiterzahlen. Grundlage für den weiteren Konzernerfolg ist laut Posch vor allem das Engagement im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E). Allein 37 Prozent der Mitarbeiter sind nach Konzernangaben in diesem Bereich tätig. Philips hat im vergangenen Jahr 59 Patente angemeldet. 139 Erfindungen werden noch geprüft bzw. eingereicht. Die Ausgaben für F&E kletterten 2004 von 63 auf 66 Mio. Euro.

Halbleiter

Erfolge verzeichnete Philips nach eigenen Angaben auch im Halbleiterbereich. Großes Wachstumspotenzial verspreche vor allem der Bereich kontaktlose Identifikationssysteme mit Lösungen wie RFID (Radio Frequency Identification) und NFC (Near Field Communication), sagte Volker Graeger, Site Manager Philips Semiconductor Styria. So setzte Philips allein im RFID-Bereich im vergangenen Jahr mehr als eine Mrd. Chips ab. Im NFC-Bereich sollen laut Graeger Ende dieses Jahres erste "Insellösungen" in Angriff genommen werden. 2006 würden bereits große Mengen produziert.

Für das laufende Geschäftsjahr prognostizierte Kamm erneut schwierige Marktbedingungen. "Der Markt boomt nicht", sagte Kamm. Das Niveau soll aber in etwa gehalten und weitere Marktanteile gewonnen werden. Insbesondere im Inland könne weiteres Wachstum nur durch Innovation und eine weitere Steigerung der Marktanteile erzielt werden, erklärte Kamm. (pte)