London/Orlando - Starker Alkoholkonsum schädigt Frauen stärker als Männer. Nachdem bereits frühere Studien darauf hindeuteten, dass Trinken bei Frauen schneller unter anderem zu Herzbeschwerden oder Leberschäden führt, zeigt eine neue Untersuchung, dass auch das weibliche Gehirn stärker unter Alkoholismus leidet.

Forscher der Universität Heidelberg untersuchten die Gehirne von 34 männlichen und 42 weiblichen Alkoholikern per Computertomographie. Obwohl die Frauen seit durchschnittlich 5,5 Jahren regelmäßig tranken, wiesen die Gehirne in ähnlichem Ausmaß Schäden auf wie diejenigen der Männer, die fast doppelt so lange seit durchschnittlich 10,4 Jahren Alkoholiker waren. Obwohl Frauen in der Regel erst später mit Alkoholkonsum beginnen als Männer und meist auch weniger trinken, treten die mit Alkohol verbundenen Gesundheitsschäden bei ihnen offenbar wesentlich früher auf als bei Männern.

Mäßiger Alkoholkonsum erhöht auch Brustkrebs-Risiko

Unterdessen kam eine andere US-Studie zu dem Schluss, dass bei Frauen nach der Menopause mäßiger Alkoholkonsum die Gefahr für Brustkrebs erhöht. Wie Mediziner aus Boston und Harvard auf dem Jahreskongress der amerikanischen Onkologen im US-Bundesstaat Florida berichteten, kann selbst der Genuss von einem Glas Bier oder Wein am Tag das Risiko für einen Brusttumor steigern. Dieses Risiko sei zwar noch immer gering, aber höher als bei Abstinenzlerinnen, erklärten die Forscher. (APA/AP)