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Coach Waleri Gassajew (re), das Team von CSKA Moskau und der UEFA-Pokal.

Foto: REUTERS/Jerry Lampen
Lissabon - "Ich kann nur sagen: Meine Spieler sind Helden. Sie haben das Unmögliche geschafft", jubelte Coach Waleri Gassajew nach dem 3:1-Erfolg von CSKA Moskau bei Gastgeber Sporting Lissabon. Die erste Europacup-Trophäe für ein russisches Team werde seinem krisengeschüttelten Land Auftrieb geben, glaubt Gassajew: "Das ist ein Meilenstein für den russischen Fußball. Er wird der gesamten Nation Selbstvertrauen verleihen."

Held auf dem Spielfeld war der Brasilianer Carvalho. Er trumpfte nach dem 0:1-Rückstand durch Rogerio (29.) in der zweiten Hälfte groß auf und leitete die Treffer von A. Beresutski (57.), Schirkow (66.) und Vagner Love (75.) mit glänzenden Vorlagen ein. "Ich spiele derzeit auf einem sehr hohen Level, aber ich kann noch besser werden", verkündete Carvalho, der bereits vor zwei Wochen im zweiten Halbfinale gegen Parma (3:0) mit zwei Treffern Matchwinner war.

"Eine schwarze Woche"

Während die ZSKA-Helden Donnerstag früh von tausenden jubelnden Fans am Moskauer Flughafen begeistert empfangen wurden, herrschte bei Sporting nach dem Verlust des zweiten möglichen Titels binnen drei Tagen Tristesse pur. "Ein Faustschlag in die Magengrube: Was wie eine Traumpartie begann, endete im Albtraum", titelte "A Bola" trefflich. "O Jogo" befand: "Rogerio öffnete den Portugiesen mit seinem Treffer das Tor zum Paradies, aber dann landeten sie doch in der Hölle." Und Torjäger Liedson fasste das Aus in Meisterschaft und UEFA-Cup so zusammen: "Zwei Titel verspielt - das war für uns eine schwarze Woche."

José Peseiro wollte den verdienten Sieg der Russen nicht recht anerkennen. "Das Ergebnis ist nicht gerecht. Wir haben die Niederlage nicht verdient", meinte der Sporting-Coach. Portugals Ministerpräsident Jose Socrates hakte ein Jahr nach dem verpassten EM-Titel den nächsten Rückschlag im eigenen Land ab. "Die Welt geht nicht unter. Nun wollen wir bei der WM in Deutschland eine gute Figur abgeben", meinte der fußballbegeisterte Staatschef. (APA/dpa/red)