Der kommende Herbst könnte mit einem außergewöhnlichen Politgalopp beginnen: drei Landtagswahlen an drei aufeinander folgenden Sonntagen. Fest steht, dass Hans Niessl (SPÖ) die Burgenländer am 9. Oktober zur Urne schickt. In Wien zeichnet sich immer deutlicher der 23. Oktober als Michael Häupls (SPÖ) Wahlterminfavorit ab. Und in der Steiermark fasst die ÖVP unter Waltraud Klasnic den 16. Oktober ins Auge.

Für die SPÖ eine ideale Dramaturgie: Im Burgenland und in Wien sind Siege sicher, in der Steiermark sind die Umfragen ebenfalls viel versprechend. Von Sieg zu Sieg zu schreiten wäre ein kräftiges rotes Lebenssignal. Was die SPÖ freut, behagt dem BZÖ weniger: Jörg Haiders neuer Gruppierung drohen drei Wahlniederlagen binnen drei Wochen – und somit schwere Turbulenzen. SPÖ-intern wir das Wahlstakkato im Herbst deshalb auch schon als "Dreischlag"-Strategie bezeichnet.

In Wien laufen derzeit weiter Gespräche mit den Grünen und der ÖVP mit dem Ziel, den Gemeinderat in der letzten Junisitzung am 29. Juni einvernehmlich aufzulösen. Häupl könnte dann den Wahltermin im Alleingang im Laufe des Sommers fixieren – und so möglichst lange flexibel bleiben, für den Fall, dass es im Bund zu Neuwahlen kommt. Das BZÖ will am 24. Mai einen eigenen Antrag auf Neuwahlen einbringen. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 20.5.2005)