Alcatel Österreich konnte 2004 den Umsatz um 20 Prozent auf 240 Mio. Euro steigern, die Mitarbeiterzahl erhöhte sich von 600 wieder auf die ehemals 800. Das teilte die österreichische Tochter des französischen Technologiekonzerns am Mittwochabend vor Journalisten mit. Für heuer wird ein Wachstum im zweistelligen Bereich bei konstanter Mitarbeiterzahl erwartet.

Geschäftszuwachs in erster Linie durch Outsourcing-Vertrag mit One

Einen wesentlicher Beitrag zum Umsatzanstieg leistete der Mobilfunkanbieter One, der Errichtung, Planung und Betrieb des Netzausbaus an Alcatel auslagerte. Dadurch wechselten 200 One-Mitarbeiter zu Alcatel, von denen noch 180 bei den Franzosen arbeiten, so Alcatel Österreich-Chef Franz Hofbauer. Der Outsourcing-Vertrag hat ein Volumen von 480 Mio. Euro und läuft über sieben Jahre. Wichtigster Partner im Telekombereich ist die Telekom Austria. Diese wird laut Hofbauer gemeinsam mit bereits im Herbst im Wiener Raum ein "Triple Play-Angebot" starten, sprich Telefonie, Internet und Fernsehen aus einer Hand, anbieten.

Ausbau

Im Bahnbereich, der bei Alcatel Österreich rund 25 Prozent des Geschäftes ausmacht, hofft man auf den verstärkten Ausbau bestehender Trassen, Neubauten seien nur im geringen Ausmaß zu erwarten. 50 Prozent des Eisenbahngeschäftes geht in den Export, durch die internationale Standardisierung bei Schienen-Stellwerken soll nun der osteuropäische Markt leichter zu erobern sein.

Behördenfunk

Zufrieden zeigte sich Hofbauer mit der Entwicklung im Behördenfunk, wo Alcatel gemeinsam mit Motorola unter dem Namen "Tetron" nun ein bundesweites Bündelfunknetz ("Tetra") ausrollen soll. Zuvor war der Zuschlag für das ehemalige "Adonis-Projekt" - das mittlerweile "Digitalfunk BOS Austria" heißt - an ein Konsortium namens master-talk (Siemens und die Wiener Stadtwerke jeweils 32,45 Prozent, Raiffeisen 25,10 und Verbund 10 Prozent) vergeben worden. Nach Streitigkeiten vor allem um die Vergütung hatten das Innenministerium und master-talk jedoch die Vereinbarung 2004 gelöst. 2006 soll nun Tirol als erstes Bundesland alle Behörden und Blaulichtorganisationen über Tetra kommunizieren.

mehr Gewinn

Der Gesamtkonzern Alcatel hat im ersten Quartal 2005 seinen Betriebsgewinn gesteigert, aber die Erwartungen der Analysten verfehlt. Für das Gesamtjahr hält der weltweit drittgrößte Telekomausrüster an seinen Prognosen fest.(APA)