Bild. Standard / lucasfilm ltd.& tm
Egal ob neue Musik-Alben oder Kinofilme, schon sehr oft sind zum Missfallen der Produzenten und Künstler erste Kopien der Werke bereits vor dem öffentlichen Release im Netz bei unterschiedlichen Peer-to-Peer-Tauschbörsen zu finden.

Vor der Veröffentlichung

So kursierte etwa das neue Oasis-Album bereits vor der offiziellen Veröffentlichung im Netz, bei den vergangenen Oscar-Verleihungen waren alle fünf in der Kategorie "Best Picture" nominierten Filme zum Download im Internet verfügbar (der WebStandard berichtete).

Screener

Die meisten im Internet angebotenen Filme sind heimlich in Kinos gefilmte Aufnahmen, so genannte Cam-Rips. Laut "Motion Picture Association of America" (MPAA) haben illegale DVD- und Filmkopien 2003 einen Schaden von 52 Millionen Dollar verursacht, wobei die meisten illegalen Aufnahmen während der ersten Tage nach dem Kinostart entstehen.

Nachtsichtgeräte

Mittlerweile geht die Filmindustrie vehement gegen die "Raubkopierer" vor. In den USA kommen in den Kinosälen Nachtsichtgeräte und Metalldetektoren zum Einsatz, auch in Österreich warnt vor vielen Filmvorstellungen der "Verein für Anti-Piraterie der Film- und Videobranche" (VAP) vor Raubkopien.

Lange nicht im Netz

Um so verwunderlicher scheint es, dass der aktuelle Blockbuster Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith für die im Internet herrschenden Verhältnisse lange nicht im Netz zu finden war, obwohl er unter anderem bereits bei den Filmfestspielen in Cannes oder Journalisten gezeigt wurde.

Zahlreiche andere Episoden, Spiele und auch der Soundtrack der Saga standen zum Download bereit, lange Zeit aber nicht die neue Episode aus George Lucas Science-Fiction-Werk. Dieser "Sieg" der Filmindustrie währte aber nicht lange, mittlerweile ist die Epsiode bei den für Filmdownloads bekannten Filesharingdiensten BitTorrent und eDonkey zu finden.

Raubkopierer in Österreich

Die meisten Raubkopien werden mit Camcordern in US-amerikanischen Kinos erstellt. Eine Strategie der Filmindustrie sei es nun, Filme weltweit nahezu zeitgleich in die Kinos zu bringen, betont Andreas Manak vom "Verein für Anti-Piraterie der Film- und Videobranche" Österreich. Aus diesem Grund gebe es auch kaum eigene Sicherheitsvorkehrungen für den Filmstart von Star Wars in Österreich, allerdings sei jede Kopie des Films mit digitalen Wasserzeichen versehen. So könne bei Raubkopien zurückverfolgt werden, aus welchem Kino sie stammen.

Tresor

Allgemein achte man aber schon beim Transport der Filmkopien in die Kinos auf höchste Sicherheit. So werden die Kopien etwa in Tresoren aufbewahrt und teilweise mit persönlichen Boten zu den Kinos gebracht. Jeder Filmverleih habe aber unterschiedliche Methoden, berichtet Manak.

Auch durchsuche man beim Filmstart das Internet besonders gründlich nach Raubkopien und gehe besonders energisch dagegen vor. Bei den ersten Aufführungen werde auch besonders auf so genannte "Camcording" im Kinosaal geachtet, auch wenn das Mitfilmen mit Videokameras in Österreich nur "gelegentlich" vorkomme, so Manak. (kk)