Ottawa - Wegen des Todes der iranisch-kanadischen Fotografin Zahra Kazemi in iranischer Haft hat die Regierung in Ottawa beschlossen, die Beziehungen zu Teheran einzuschränken. Die bilateralen Beziehungen würden eingeschränkt, bis die iranischen Behörden den Fall Kazemi "in ernsthafter und glaubwürdiger Weise" behandelten, erklärte Außenminister Pierre Pettigrew am Dienstag in Ottawa.

Die 54-jährige Kazemi war im Juni 2003 festgenommen worden, als sie Demonstranten vor einem Gefängnis im Norden Teherans fotografierte. Nach tagelangen Verhören starb sie im Monat darauf an einer Gehirnblutung. Die iranische Regierung räumte anschließend ein, dass diese durch in der Haft zugefügte Schläge verursacht wurde.

Im Juli 2004 sprach ein Gericht in Teheran den einzigen Angeklagten wegen Mangels an Beweisen frei. Die kanadische Regierung kritisierte schon damals die iranischen Justizbehörden und forderte eine umfassende Aufklärung des Vorfalls. Nach Ansicht der Anwälte von Kazemis Angehörigen diente der Angeklagte den Behörden als Sündenbock, um den wahren Schuldigen, einen hochrangigen Justizvertreter, zu decken. (APA)