Graz - Die steirische KPÖ beklagte am Dienstag den Tod eines ihrer wichtigsten Mitglieder, des "letzten noch lebenden obersteirischen Partisans" aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, Max Muchitsch. Der gebürtige Villacher Muchitsch hatte im Zweiten Weltkrieg in der Obersteiermark eine Widerstandsgruppe gegen die Nationalsozialisten gegründet. An einem der letzten Kriegstage 1945 verhinderten Muchitsch und andere eine vorbereitete Sprengung des Stahlwerks Donawitz.

Widerstandskämpfer

"Eine Woche nach dem 60. Jahrestag des Befreiung Österreichs, einen Tag nach seinem 86. Geburtstag ist Max Muchitsch nach einem langen Leiden verstorben", so die steirischen Kommunisten am Dienstag. Muchitsch stammte aus der Jungarbeiterbewegung zu und kam nach den Februarkämpfen 1934 zum Kommunistischen Jugendverband und zur KPÖ. Nach der Annexion Österreichs durch Hitlerdeutschland wurde er in die Wehrmacht eingezogen und schwer verwundet. Zurück in Donawitz arbeitete er als Angestellter in der Werkschule und organisierte mit anderen kommunistischen Widerstandskämpfern wie Sepp Filz und Anton Wagner die "Partisanengruppe Leoben-Donawitz der Österreichischen Freiheitsfront".

"Historische Leistung"

Laut KPÖ drangen Muchitsch und Filz am 8. Mai 1945 ins Werk Donawitz ein und verhinderten zusammen mit bewaffneten Arbeitern die von der SS vorbereiteten Sprengungen der Werksanlagen. "Diese historische Leistung der obersteirischen Partisanen" sei in den Jahren des Kalten Krieges "bewusst verdrängt worden". "Genossen wie Muchitsch wurden wieder ins gesellschaftliche Abseits gestellt", so der steirische Landesparteisekretär Franz Stephan Parteder. Nach dem Krieg und vor allem nach seiner Pensionierung hielt Muchitsch mit Publikationen die Erinnerung an die obersteirischen Partisanen wach. (APA)