Gewöhnungsbedürftig
Die Handy-Lektüre ist gewöhnungsbedürftig. Wegen des kleinen Bildschirms sind immer nur ein paar Zeilen zu sehen. Aber dank der immer besser werdenden Displays und intelligenter Lösungen für das Scrollen, das schnelle Blättern in einem Text, fällt das Lesen leichter, als vielleicht zu vermuten wäre. Die neuen Folgen der Handy-Literatur werden immer in kurzen Abschnitten heruntergeladen. Wer will, trägt immer eine kleine Bibliothek bei sich, in der man jederzeit blättern kann, ob zu Hause oder in der Bahn. "Man kann in jedem freien Moment lesen und dazu muss man noch nicht einmal beide Hände benutzen", sagt Taro Matsumura, ein 24-jähriger Student.
Das neue Medium stößt inzwischen auch in Südkorea und China auf Interesse. In Japan sind einige Menschen schon regelrecht süchtig nach den Geschichten auf dem Handy. Besonders Horror-Geschichten bekämen hier ihren eigenen Reiz, sagt Satoko Kajita, der bei Bandai Networks für die Entwicklung des Angebots zuständig ist. Die Firma aus Tokio bietet derzeit rund 150 Titel auf ihrer Web-Site "Bunko Yomihodai" an. Das Projekt gibt es schon seit 2003, im vergangenen Jahr wuchs das Interesse besonders stark, so dass es jetzt rund 50.000 Abonnenten gibt.
Wörterbücher
Einer Marktstudie von Bandai zufolge sind mehr als die Hälfte der Leser Frauen und viele von ihnen lesen ihre Handy-Bücher zu Hause. Etwas überraschend ist die große Beliebtheit von Klassikern. Gefragt sind aber auch Sexratgeber und andere Bücher, mit denen viele sonst nicht gesehen werden wollen. Weit verbreitet sind auch elektronische Wörterbücher.