Bagdad - Der iranische Außenminister Kamal Kharrazi ist am Dienstag zu seinem ersten Besuch im Irak seit dem Sturz des Saddam-Regimes erwartet worden. Wie aus dem Außenministerium in Bagdad zu erfahren war, soll es bei dem geplanten Gespräch zwischen ihm und seinem irakischen Amtskollegen Hoshiar Sebari auch darum gehen, wie die Welle der Gewalt im Irak gestoppt werden kann.

Unter der vorherigen irakischen Übergangsregierung von Iyad Allawi war das Verhältnis zum einstigen Kriegsgegner Iran leicht angespannt gewesen. Allawis Regierung hatte mehrfach Syrien und den Iran beschuldigt, das Eindringen muslimischer Kämpfer in den Irak über ihre Grenzen nicht zu unterbinden bzw. gar zu fördern. Die Vorwürfe gegen Teheran waren in den vergangenen Wochen jedoch nicht mehr zu hören.

"Großer Schritt"

Kharrazi soll auch Regierungschef Ibrahim al-Jaafari und Präsident Jalal Talabani treffen. Beobachter in der Region sagten, es sei ein großer Schritt für die iranische Regierung, einen Minister in ein faktisch von der US-Armee besetztes Land zu schicken.

Die US-Armee trat unterdessen Berichten entgegen, wonach ihre Soldaten nahe der westirakischen Stadt Ramadi in eine Moschee eingedrungen seien und dort Ausgaben des Koran geschändet haben sollen. Die Patrouille habe sich der Moschee lediglich bis auf 300 Meter genähert, hieß es. (APA/dpa)