Estoril - Das Schweizer Tennis-Ass Roger Federer, die britische Ausnahme-Läuferin Kelly Holmes und das griechische Fußball-Europameisterteam sind am Montag Abend im Casino Estoril für ihre Leistungen im Jahr 2004 mit den "Laureus World Sports Awards" ausgezeichnet worden.

Federer, im Vorjahr dreifacher Grand-Slam-Turniersieger, setzte sich gegen hochkarätige Konkurrenz durch und nahm den Preis auch persönlich in Empfang. Titelverteidiger Michael Schumacher (GER/Formel 1), Lance Armstrong (USA/Radsport), Michael Phelps (USA/Schwimmen), Valentino Rossi (ITA/Motorrad) sowie Hicham El Gerrouj (MAR/Leichtathletik) waren ebenfalls nominiert worden.

"Das ist die größte Auszeichnung von allen", meinte Federer nach seiner Ehrung. "Eine Rede habe ich nicht vorbereitet", sagte er und bedankte sich mit einer "Stehgreifrede" bei den Gästen und weltweit rund 460 Millionen Fernsehzuschauern. "Manchmal muss ich mich schon kneifen und fragen, ob das alles vielleicht nur ein Traum ist", sagte der 28-fache Turniersieger. Heuer verlor Federer von 41 Matches nur deren zwei.

Holmes wurde mit ihrer Wahl primär für ihre Olympiasiege über 800 und 1.500 m belohnt. Die Auszeichnung für das "Comeback des Jahres" ging an Alessandro Zanardi. Dem Italiener waren nach einem schweren Unfall 2001 auf dem EuroSpeedway Lausitz beide Beine amputiert worden waren, im Vorjahr schaffte er trotz seiner Behinderung die Rückkehr in den Motorsport. Mit der nunmehrigen Ehrung wurde Zanardi Nachfolger von Ski-Star Hermann Maier.

Den Laureus als "Newcomer des Jahres" erhielt Liu Xiang, der Chinese gewann bei Olympia in Athen Gold über 110 m Hürden. "Behindertensportler des Jahres" wurde die fünffache Paralympics-Gewinnerin Chantal Petitclerc aus Kanada. Bei den "Alternativ"-Sportlern ging die Trophäe an die britische Weltumseglerin Ellen MacArthur.

Die Zeremonie in der portugiesischen Hafenstadt lief prunkvoll ab, auch der spanische König Juan Carlos sowie Größen aus Politik, Wirtschaft und Sport waren gekommen. Österreichs Vertreter war Ski-Kaiser Franz Klammer, der Olympiasieger hatte als Mitglied der von Ed Moses angeführten Laureus-World-Sports-Academy die Wahl mitbestimmt. (APA/SIZ/dpa)

  • Sportler des Jahres:
    Roger Federer (SUI/Tennis)

  • Sportlerin des Jahres:
    Kelly Holmes (GBR/Leichtathletik)

  • Mannschaft des Jahres:
    Griechenlands Nationalmannschaft - Fußball

  • Newcomer des Jahres:
    Liu Xiang (CHN/Leichathletik)

  • Comeback des Jahres:
    Alessandro Zanardi (ITA/Motorsport)

  • Behindertensportler des Jahres:
    Chantal Petitclerc (CAN/Rollstuhlsportlerin)

  • Alternativsportler des Jahres:
    Ellen MacArthur (GBR/Segeln)

  • "Spirit of Sport Award":
    Boston Red Sox (USA/Baseball)

  • "Sport for Good Award":
    Gerry Storey (NIR/Boxen)

    Die bisherigen Sieger der Laureus World Sports Awards:

          Herren              Damen              Mannschaften

    1999 Tiger Woods Marion Jones Manchester United 2000 Tiger Woods Cathy Freeman Frankreich (Fußball) 2001 Michael Schumacher Jennifer Capriati Australien (Cricket) 2002 Lance Armsrong Serena Williams Brasilien (Fußball) 2003 Michael Schumacher Annika Sörenstam England (Rugby) 2004 Roger Federer Kelly Holmes Griechenland (Fußball)