Manfred Stohl sorgte mit dem zweiten Platz beim WM-Lauf auf Zypern für eine Sensation - Der Wiener im Interview: "Ein cooles Gefühl"
Redaktion
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Limassol/Wien - Manfred Stohl und
Co-Pilotin Ilka Minor haben am Sonntag als Zweite der Rallye auf
Zypern im Raum Limassol für das beste österreichische Ergebnis in der
Geschichte in einem WM-Lauf mit Werksteams gesorgt.
Für Stohl, im OMV World Rally Team engagiert, bedeuteten die 4:09,5
Minuten auf den französischen Sieger Sebastien Loeb - Weltmeister,
Citroen-Xsara-WRC-Markenkollege und aktueller WM-Leader - den
geringsten Rückstand überhaupt in seinen bisher 88 WM-Läufen, davon
14 in einem World Rally Car. Die APA bat den 32-Jährigen zum
Interview:
***
APA:
Herzlichen Glückwunsch zum zweiten Platz auf Zypern. Wie geht
es Ihnen jetzt wenige Stunden nach der Siegerehrung?
Stohl: "Danke, bestens. Ich genieße den Abend und den Erfolg. So
wirklich kann ich es noch nicht begreifen, aber es kommt langsam. Ein
cooles Gefühl."
Diese Platzierung kommt überraschend, da Sie immer wieder
geklagt haben, mit dem Citroen Xsara WRC noch nicht
optimal zurecht zu kommen und Zypern nicht zu Ihren Lieblingsläufen
zählt.
"Ich habe nach wie vor Probleme mit dem Auto. Aber diesmal
kann ich gegen das Material nichts sagen, es war perfekt, alles hat
super gepasst, die Reifen waren okay. Hier war ich seit 2002 nicht
mehr, es war aber fast alles gleich, nur ein kleiner Teil war neu zu
schreiben. Die Straßen sind im gleich schlechten Zustand wie damals,
sind aber in meinem Stil und kommen dem Auto entgegen. Ich mag die
Rallye nach wie vor nicht, aber man muss sich einfach darauf
einstellen. Ich freue mich auf jede Rallye."
Ihr Auto wird privat von Kronos Racing in der WM eingesetzt.
Sie sind in der WM nun mit elf Punkten Siebenter. Von den
Citroen-Werkspiloten hat Weltmeister Loeb souverän die WM-Führung
inne, der Belgier Francois Duval ist mit einem vierten Platz in
Neuseeland und bei fünf Ausfällen nur Elfter und wackelt. In der
Konstrukteurswertung liegt Peugeot voran. Wie sehen Sie das?
"Relativ gelassen eigentlich. Ich konzentriere mich auf
mich und mein Programm. Ich habe heute aber Gratulationen von allen
Seiten bekommen. So was hat man nicht alle Tage."
Sie haben am Sonntag den Eindruck erweckt, die Situation zu
kontrollieren, Platz zwei schien nie gefährdet und gegen den Ansturm
des Esten Markko Märtin abgesichert.
"Ich habe gleich in der Früh in der ersten Prüfung gezeigt,
dass sie gar nicht versuchen brauchen, mich einholen zu wollen. Nur dass sie alle Bescheid wissen."
"2000 waren sie Gruppe-N-Weltmeister. Wie ist dieser Erfolg
auf Zypern einzustufen?
"In etwa ist es gleichzusetzen, der WM-Titel war ein sehr,
sehr großer Erfolg, das bleibt ewig in Erinnerung. Wenn ist das jetzt
realisiere, dann kommt es dem wohl gleich."
Haben Sie sich damit für ein Werksteam für 2006 empfohlen?
Stohl: "Das habe ich schon letztes Jahr mit dem einen oder anderen
Ergebnis. Es sind viele Fahrer für wenig Plätze. Momentan denke ich
nur an heuer, ich habe noch ein Programm zu absolvieren, ich habe
noch sechs Läufe vor mir."
Und wie es ausschaut, wird sich Citroen 2006 nicht an der
Rallye-WM beteiligen.
"Darüber weiß ich zu wenig, aber es sieht sehr danach aus."
Gönnen Sie sich jetzt einmal ein paar Tage Pause, oder werden
Sie wie üblich gleich nach Rückkehr wieder in ihrer Firma Stohl
Racing arbeiten?
"Alles ganz normal wie immer. Auf mich warten Termine ohne
Ende. Gefeiert wird heute auch nicht zu lange, der Flug geht um 3:25
Uhr. Da brauche ich gar nicht schlafen zu gehen."
Sie lassen den Lauf in der Türkei aus und sind erst wieder
Ende Juni bei der Akropolis-Rallye im Einsatz. Ihre Erwartungen?
Den Lauf habe ich vom letzten Jahr sehr positiv in
Erinnerung (Sechster/Anm.). Ich werden jetzt nicht abheben. Die
Karten werden neu gemischt. Aber Platz sieben in der WM, das ist
beruhigend."
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