London - Der ehemalige britische Botschafter in Usbekistan, Craig Murray, hat den USA und Großbritannien vorgeworfen, den usbekischen Präsidenten Islam Karimow zu lange unterstützt zu haben. "Die Amerikaner und Briten werden nichts tun, um der Demokratie in Usbekistan zu helfen", sagte Murray in einem Interview mit der Zeitung "The Independent on Sunday". Er habe Vertreter der Oppositionsbewegung in der Stadt Andischan vor einem Jahr selbst getroffen und das Außenministerium in London anschließend gebeten, sie zu unterstützen. Doch das sei abgelehnt worden. Der Westen habe die usbekische Regierungspropaganda geschluckt, die die Opposition als islamische Extremisten darstelle. "Die Menschen greifen jetzt zur Gewalt, weil wir ihnen nicht geholfen haben", sagte Murray. Der Diplomat war im vergangenen Jahr suspendiert worden, nachdem er der britischen Regierung öffentlich vorgeworfen hatte, Informationen zu verwenden, die in Usbekistan unter Folter erpresst worden seien. Außenminister Jack Straw sagte dagegen, Großbritannien habe die usbekische Regierung "konsequent" ermahnt, dass sie Andersdenkende nicht unterdrücken dürfe. (APA/dpa)