Nach einem Rekordumsatz "versüßt" Agrana den Aktionären die Dividende

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Grafik: APA/ R. Waxmann
Wien - Der heimische börsenotierte Zucker-, Stärke und Fruchtkonzern Agrana peilt 2005/06 nach Zukäufen einen neuen Rekordumsatz an. Wie das Unternehmen am Freitag vor Börsebeginn mitteilte, sollen die Erlöse im laufenden Geschäftsjahr durch die Vollkonsolidierung des französischen Fruchtzubereitungsunternehmens Atys, des deutschen Konzentratherstellers Wink und des belgischen Tiefkühlfrüchte-Produzenten Dirafrost von 981 Mio. Euro auf 1,4 Mrd. Euro ansteigen.

In den "nächsten Jahren" will die Agrana den Umsatz verdoppeln, rund die Hälfte des Umsatzes soll mittelfristig die Division Frucht beisteuern.

2004 bringt Rekordergebnis

Schon 2004/05 hatte Agrana ein Rekordergebnis einfahren können. Der Konzern hat am Freitag vorläufige Zahlen bestätigt, wonach der Umsatz im abgelaufen Geschäftsjahr um 13,2 Prozent auf 981 Mio. Euro und der Jahresüberschuss um 41,4 Prozent auf 79,9 Mio. Euro gestiegen ist. Der Vorstand wird den Aktionären daher bei der Hauptversammlung am 7. Juli eine Erhöhung der Dividende für 2004/05 von zuletzt 1,80 auf 1,95 Euro vorschlagen.

Die neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung vom Februar 2005 werden dabei bereits voll dividendenberechtigt sein. Die Gesamtausschüttung der Agrana wird damit von 19,85 Mio Euro auf 27,7 Mio. Euro steigen, kündigte Agrana-Generaldirektor Johann Marihart an.

Laufendes Geschäftsjahr durch EU-Zuckermarktreform beeinflußt

Eine Ergebnisvorschau für das Gesamtjahr 2005 kündigte die Agrana erst zum Halbjahr an. Die Ergebnisse würden wesentlich durch die bevorstehende EU-Zuckermarktreform beeinflusst werden. Nachdem die WTO die Zuckerexport-Subventionen der EU nun endgültig für illegal erklärte, ist der Druck in der Union, den Zuckermarkt noch stärker zu reformieren als ursprünglich geplant zuletzt kräftig gestiegen.

Laut WTO-Urteil darf die EU künftig keinen Überschuss-Zucker (C-Zucker) mehr exportieren. In Österreich liegt der C-Zuckeranteil bei nur 10 Prozent oder 40.000 Tonnen. Als "Ventil" für diese Zuckermenge will Agrana, wie gestern berichtet, in Niederösterreich für 105 Mio. Euro eine neue Bioethanol-Anlage errichten, in der diese überschüssigen Zuckerrüben zu Alkohol verarbeitet werden könnten. (APA)