Eingelangt sind dort zwei prall gefüllte Aktenordner, nach deren Durchsicht über eine Anzeige gegen das streitbare Gemeindeoberhaupt entschieden wird. "Das Aktenstudium wird sicher einige Zeit beanspruchen. Der ganze Fall ist durchaus kompliziert und dadurch auch entsprechend umfassend die Aktenlage", so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz, Rainer Schopper.
Österreich
Pasching: Fall Böhm für Kripo abgeschlossen
Staatsanwaltschaft entscheidet über Anzeige gegen Bürgermeister - Verdacht auf Amtsmissbrauch und Untreue
Pasching/Linz – Nach rund einem Jahr hat die Kriminalabteilung des Landesgendarmeriekommandos für Oberösterreich jetzt die gerichtlichen
Vorerhebungen gegen den Paschinger Bürgermeister Fritz
Böhm (SP) abgeschlossen.
Zum Inhalt des brisanten Akts
hielt man sich auf STANDARD
-Anfrage erwartungsgemäß bedeckt. Man habe bereits alles
an die Staatsanwaltschaft Linz
übermittelt.
Der gerichtliche Stein kam
im Jänner des Vorjahres ins
Rollen. In einem Bericht des
Bundesrechnungshofes wurden die Doppelbezüge von Fritz
Böhm – dieser bezog seinen
monatlichen Salär sowohl als
Bürgermeister als auch als Geschäftsführer einer gemeindeeigenen Straßenfinanzierungs
GmbH – als gesetzwidrig eingestuft. Das Land Oberösterreich leitete daraufhin den
Rechnungshofbericht an die
Staatsanwaltschaft Linz weiter und erstattet Anzeige wegen des "Verdachts auf Amtsmissbrauch und Untreue".
Böhm selbst sieht alles – damals wie heute – mehr als gelassen: "Es ist alles korrekt,
und das wird mir auch die
Staatsanwaltschaft bestätigen." (mro, DER STANDARD – Printausgabe, 13. Mai 2005)