München - Der deutsche Fußball-Bundestrainer Jürgen
Klinsmann sieht das größte Defizit des deutschen Fußballs "im Tempo".
In Interviews mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) und dem
Fachmagazin "kicker" hob der 40-Jährige am Donnerstag außerdem
nochmals die große Bedeutung des bevorstehenden Confederations Cup
(15. bis 29. Juni) hervor, bei dem er mindestens das Endspiel erreich will.
Bei dem Turnier in fünf deutschen Städten will er ein Jahr nach
der verkorksten EM-Teilnahme in Portugal vor allem mit der Spielweise
ein Zeichen setzen und auch endlich wieder eine der großen
Mannschaften schlagen. Der letzte Sieg gegen eine so genannte große
Fußball-Nation - ein 1:0 gegen England - liegt fast fünf Jahre
zurück.
Urs Siegenthaler wird Chefscout
Der neue Chefscout für die Nationalmannschaft kommt aus der Schweiz und heißt Urs Siegenthaler. Mit der Verpflichtung durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) sind die personellen Planungen für die Weltmeisterschaft 2006 abgeschlossen.
Die Erkenntnis über ein Tempo- und Fitness-Defizit deutscher
Mannschaften hatte Klinsmann bereits bei der EM 2004 gewonnen und in
den Europacup-Wettbewerben dieser Saison erneut festgestellt. "Wir
haben lange gedacht, wir könnten da locker mithalten, aber jetzt
merken wir, dass uns nach 65, spätestens 70 Minuten die Luft ausgeht.
Damit ist das passiert, was im deutschen Fußball nie zuvor geschehen
ist: Wir waren doch immer diejenigen, die den langen Atem hatten,
jetzt sind es die anderen Mannschaften", sagte Klinsmann.
(APA/dpa)