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Die Tage vor den Tagen zählen für viele Frauen zu den unangenehmsten...
Foto: APA/dpa/ Patrick Pleul

Vielen Frauen, etwa 30 bis 40 Prozent im gebärfähigen Alter, ist das monatlich wieder kehrende prämenstruelle Syndrom (PMS) vertraut, und leider auch allzu oft die Tatsache, dass ihre Beschwerden nicht ernst genommen werden. Sie werden als Hypochonderinnen abgetan und/oder ins hinlänglich bekannte Klischee - Frauen seien per se krank - geschoben. Doch die Frauen brauchen sich davon nicht verunsichern zu lassen und können vertrauen, dass es beinahe immer geeignete Mittel gibt, gegen das monatliche Unwohlbefinden anzukommen.

Die Schwierigkeit gegen PMS ein allgemeines Mittel zu finden, liegt in der Subjektivität der Beschwerden und der Vielfältigkeit der Symptome begründet: Kopf-, Brust- und Bauchschmerzen, Wassereinlagerungen und psychische Verstimmungen, die von Aggressionen und Ängsten bis zu Depressionen reichen können, sind häufig.

Mögliche Ursachen

Wesentlich dabei ist, dass die Befindlichkeitsstörungen in den Tagen vor den Tagen mit den individuellen Lebensbedingungen der einzelnen Frau zusammen hängen und auch psychische Faktoren ebenso wie insbesondere Stress eine Rolle spielen. Rein medizinisch werden folgende Ursachen diskutiert:

Östrogenüberschuss bzw. Progesteronmangel
Prostaglandinmangel oder -überschuss
Beta-Endorphinmangel
Neurotransmitter-Mangel
Zuviel Stress - Dauerstress
Magnesiummangel
Vitamin-B6-Mangel
Unterzuckerung des Blutes

Geeignete Maßnahmen

Jede Frau kann selbst herausfinden, wie sie ihre eigenen Beschwerden lindern kann. Im Folgenden sind verschiedene Mittel und Methoden aufgeführt, welche sich im Umgang mit PMS bewährt haben:

Ein klassisches Naturheilmittel ist Mönchspfeffer, der in Form von Tropfen oder Tabletten in Apotheken ohne Rezept erhältlich ist. Davon müssen eine Tablette oder vierzig Tropfen täglich über einen Zeitraum von etwa vier Monaten eingenommen werden, um eine dementsprechende positive Wirkung zu erzielen, meistens dauert es ein halbes Jahr, bis Erfolge erzielt werden. Mönchspfeffer hilft bei Spannungsgefühl in den Brüsten, Ödemen, innerer Anspannung, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, depressiven Verstimmungen, Verstopfung und unregelmäßigen Zyklen.

Ebenso bewährt haben sich Kombinationspräparate wie Femisana Mixtur, von der ein bis zwei Teelöffel vor den Mahlzeiten eingenommen werden sollen, und Mastodynon, von dem zweimal dreißig Tropfen pro Tag empfehlenswert sind. Zweiteres kann auch zu einer Salbe verarbeitet werden, die bei spannenden und knotigen Brüsten (Mastopathie) Abhilfe schafft.

Um den Progesteronspiegel zu erhöhen, kann auch natürliches Progesteron als Progestogel (rezeptpflichtig) zugeführt werden, welches ab dem Eisprung zehn bis vierzehn Tage lang auf die Haut aufgetragen wird.

Ein weiteres Mittel stellt Vitamin-B6 dar, das in Tabletten-Form geschluckt wird, aber auch in Kartoffeln und Gemüse enthalten ist. Ein solcher Mangel wird mit Stimmungsschwankungen, Brust- und Kopfschmerzen in Zusammenhang gebracht. Magnesium wiederum entspannt, stabilisiert und wirkt krampflösend. In Form von Brausetabletten oder Schüsslersalzen beseitigt es Aufgedunsenheit, Migräne und psychische Verstimmungen. Magnesium kann auch über die Nahrung durch Dinkel, Weizenkeime, grünes Blattgemüse und Erdnüsse aufgenommen werden.

Kalzium, enthalten in Vollkornprodukten, Soja, Mandeln, Sardinen (Milchprodukte als Lieferantin vermeiden), wirkt gegen Depressionen, Ängste, Wut, Weinerlichkeit, Rückenschmerzen, Migräne ... Auch hier sollten Milchprodukte vermieden bzw. auf Brausetabletten zurück gegriffen werden. Zink ist wichtig für die Schmerzempfindlichkeit und kann über Weizenkeime, Bierhefe, Eier, Mandeln und Kürbiskerne eingenommen werden.

Besonders zu empfehlen ist auch Nachtkerzen- oder Borretschöl, zum Beispiel in Tablettenform. Sie enthalten essentielle Fettsäuren und Vitamin-E, die für die Prostaglandinbildung wichtig sind. Geeignete Nahrungsmittel wären Mais, Sonnenblumenkerne, Walnüsse, Sesam, Soja, Leinsamen, Hering, Lachs, Makrele, Thunfisch, Spinat und Weizen. Dadurch können Schmerzen gelindert sowie Stimmung und Stoffwechsel angeregt werden.

Ernährungs-Tipps

Allgemein gilt, dass in der zweiten Zylushälfte der Kalorienbedarf erhöht und es günstiger ist, mehrmals täglich kleinere kohlenhydratreiche Mahlzeiten, beispielsweise Müsli mit Obst, Vollkornprodukte, Kartoffeln einzunehmen. Die Lust auf Süßes sollte mit Obst, Nüssen und Samen befriedigt werden. Ein Verzicht auf Schokolade, Kaffee, Alkohol, Fleisch, Milchprodukte und Fett lindert zumeist die prämenstruellen Beschwerden. Auch Speisesalz erweist sich als ungünstig, weil es Flüssigkeit im Körper speichert und so das Spannungsgefühl erhöht. Es kann durch Kräutersalz und frische Kräuter ersetzt werden, die zusätzlich Vitamine und Spurenelemente liefern.

Bestens bewährt sich auch, viel Wasser und Kräutertee (Kamille, Salbei, Baldrian, Hopfen) zu trinken - mindestens eineinhalb Liter täglich. Als besonders wirksam gilt das stimmungsaufhellende und entspannende Johanniskraut, das als Tee, Öl oder Tropfen erhältlich ist. Gegen Flüssigkeitsansammlungen wirken Löwenzahn, Brennessel und Birkenblätter.

Bäder und Gymnastik

Gerade in der Zeit vor der Menstruation erweisen sich duftende und entspannende Bäder als besonders nützlich. Hier wirken Kamille, Melisse, Lavendel, Geranie, Bergamotte, die auch in Duftlampen gegeben oder als Massageölzusatz verwendet werden können. Weiters empfiehlt es sich leichte, nicht anstrengende Gymnastik zu betreiben: schwimmen, Luna-Yoga, QiGong, Medidation, spazieren gehen oder einfach flach ausgestreckt mit den Händen auf dem Bauch ein- und ausatmen. (dabu)