Wegen der Ausweisung zweier lettischer Fernsehreporter aus Russland will das Außenministerium in Riga eine Protestnote nach Moskau senden. "Solche Vorgänge sollen sich in Zukunft nicht wiederholen", sagte Außenamtssprecher Artis Lots am Dienstag in Riga. Die Mitarbeiter des staatlichen Senders LTV seien offenbar trotz gültiger Journalistenvisa ohne erkennbare Gründe bei Filmarbeiten behindert und am Montag zur Löschung des aufgenommenen Materials sowie zum Verlassen Russlands gezwungen worden.

Zwischen Lettland und dem großen Nachbarn herrscht ein gereiztes Klima. Staatspräsidentin Vaira Vike-Freiberga erinnerte zuletzt bei den Feierlichkeiten am Montag in Moskau an die unrechtmäßige Eingliederung der drei baltischen Staaten in die ehemalige Sowjetunion. Die Journalisten hatten in der Grenzregion Pytalowo gefilmt, dem ehemals lettischen Gebiet Abrene. An diesem Landkreis war jüngst die geplante Unterzeichnung eines Grenzvertrags zwischen den beiden Ländern gescheitert. (APA)