Es ist erstaunlich, wie herzzerreißend die Schulzeit in der Retrospektive schöngeredet werden kann. Die Kämpfe im Schulhof, die beklemmenden Liebesdramen, und die täglich erforderliche Selbstbehauptung degenerieren zu geschöntglückseligen Erinnerungen.

Alles gelogen, findet das Theater „Firefox“ das in Koproduktion mit dem Dschungel Wien Pausen- Rehe & Platz-Hirsche, und damit den umkämpften Schulalltag auf die Bühne bringt. Neun Jugendliche aus Wien lassen in Episoden die knallharten Bedingungen – den psychischen Terror und die physische Gewalt – kurz ihren Überlebenskampf am Schulhof auferstehen.

atürlich hat Regisseurin Corinne Eckstein auch jene unsterblichen Momente einfließen lassen, die genauso wie sie waren in Erinnerung bleiben: Die ersten zaghaft formulierten Liebeserklärungen, die erahnen lassen, dass die Zeit doch etwas Gutes hatte. (pet, DER STANDARD Printausgabe, 07.05.2005)