Wien - Wolfgang Ulrich, Vorstandschef der Bank Burgenland, setzt in seinem Kampf ums Weiterleben der Bank auf die Sozialpartner.

Derzeit steht das dem Land Burgenland gehörende Institut gerade unter der Lupe von Rechnungshof und Nationalbank; geprüft werden derzeit vor allem die Spekulationsgeschäfte, die in der Vergangenheit getätigt wurden. Für 2004, so Ulrich, sei man finanziell "überm Berg", nun gehe es darum, die Bank in ihrer Existenz zu sichern. In Summe betragen die Kredite, die die Bank Burgenland vergeben hat, fast 2,4 Mrd. Euro - rund eine Milliarde davon steckt laut Ulrich in der Finanzierung der burgenländischen Wirtschaft.

Genau an diesem Punkt setzt der Sanierungsmanager an: "Ohne die Bank Burgenland bekämen die kleinen und mittleren Unternehmen kein Geld. Denn bei uns zählen auch die so genannten Soft-Facts bei der Beurteilung der Kreditwürdigkeit - bei den Großbanken bekämen diese Unternehmen kein Geld." Kurzum, und das hat Ulrich am Mittwoch auch beim neuen Chef der Wirtschaftskammer Burgenland, Peter Nemeth, deponiert: "Ohne Bank Burgenland gingen einige Hundert Arbeitsplätze im Land verloren."

Demnächst will Ulrich auch bei der Arbeiterkammer vorstellig werden. Auch ihr wolle er erklären, "dass das Geld, das das Land bei uns reinsteckt, nicht verbrannt ist, sondern wichtig ist für die Wirtschaft." Im ersten Quartal liege die Geschäftsentwicklung im Plan, er, Ulrich, hoffe, dass "der Laden bis 2007 ins Laufen kommt. Bis dahin brauchen wir Zeit". (Renate Graber, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7./8.5.2005)