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Ein Szenenauschnitt aus dem Film "Caché" von Regisseur Michael Haneke der bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wird.

Foto: apa/WEGA-FILM/LES FILMS DU LOSANGE
Wien - Mit seinen 63 Jahren ist der Österreicher Michael Haneke der Veteran im Kreis jener Regisseurinnen und Regisseure, die bei den 58. Filmfestspielen in Cannes in das Rennen um die "Goldene Palme" gehen. Mit "Caché" ("Versteckt") ist er bereits zum achten Mal an der Côte d'Azur vertreten und zum fünften Mal im Wettbewerb nominiert. Der mit prominenter französischer Besetzung (Daniel Auteuil, Juliette Binoche, Maurice Bénichou und Annie Girardot) gedrehte Streifen feiert am Samstag, 14. Mai, in Cannes seine Uraufführung.

Schuld und Wahrheitssuche

"Der Film arbeitet mit der Spannung. Die Entwicklung soll den Zuschauer überraschen. Wenn ich die Geschichte erzähle, ist die Spannung weg", hatte Haneke im vergangenen September anlässlich der Wiener Dreharbeiten seines Films gemeint.

Und noch immer ist die offizielle Inhaltsangabe von "Caché" äußerst knapp: "Georges, Präsentator einer literarischen TV-Sendung, bekommt heimlich auf der Straße aufgenommene Videos von sich und seiner Familie, sowie beunruhigende, schwer zu deutende Zeichnungen zugeschickt. Er hat keine Ahnung, wer der Absender ist. Georges fühlt sich und seine Familie bedroht."

Dass dabei auch der Algerienkrieg, in Frankreich noch immer ein Tabuthema, eine gewisse Rolle spielen wird, hatte Binoche früh in einem Interview verraten. Später relativierte sie: "Es ist nicht das Hauptthema des Filmes, denn es geht vor allem um Schuld und das Streben nach Wahrheit, aber es geht auch um das Maß an Schuld, das in der französischen Vergangenheit zu suchen ist."

Budget von 8,4 Millionen Euro

Die Finanzierung des Filmes, dessen Drehbuch Haneke bereits vor "Wolfzeit" fertig gestellt hatte, war als rein französische Produktion gescheitert, das Projekt um ein Jahr verschoben worden. Nun ist "Caché" mit 8,4 Mio. Euro Budget eine französisch-österreichisch-deutsch-italienische Koproduktion zwischen Wega-Film (A), Les Films du Losange (F), Bavaria Film (D) und Bim Distribuzione (I), die auch Unterstützung des Österreichischen Filminstituts, des Filmfonds Wien und des ORF erhalten hat.

Film erstmals zur Gänze auf Video

Mit "Caché" dreht Haneke mit Kameramann Christian Berger einen Film erstmals zur Gänze auf Video: "Das hat einen dramaturgischen Grund, denn es soll eine Art Verwirrspiel sein, wo sich Realität, Aufnahmen, Träume und Erinnerungen im selben Medium vermischen. Das verwirrt die Zuschauer hoffentlich produktiv und macht sie misstrauisch gegenüber dem, was ihnen immer als Realität vorgespielt wird." (APA)