Niedriglohnländer
Hauptsächlich sollen Stellen im Verwaltungsbereich - zum Beispiel im Einkauf oder in der Buchhaltung - aus Deutschland, Frankreich und Italien in Niedriglohnländer verlagert werden. In Deutschland wird IBM Business Services zum 30. September die Standorte in Schweinfurt und Hannover schließen. Das Unternehmen setzt auf "freiwillige" Firmenaustritte. Laut IBM Deutschland-Sprecher Peter Gerdemann sind "in den nächsten Wochen noch sehr intensive Gespräche" geplant.
Kein Abbau in ÖSterreich
Die französische Angestelltengewerkschaft CFE-CGC hatte am Vortag erklärt, dass IBM in Europa zwischen 7.000 und 9.000 Stellen abbauen werde. In Deutschland sollen nach Darstellung der Gewerkschaft ver.di rund 2.500 von derzeit 25.000 Jobs wegfallen, Firmenangaben dazu gibt es bisher nicht. Bei IBM Österreich wird sich am Personalstand von derzeit 2.050 Mitarbeiter laut Unternehmenssprecher Christian Rothmüller aus heutiger Sicht nichts ändern.
IBM erhoffe sich durch den Abbau Einsparungen von bis zu 500 Mio. Dollar bereits in der zweiten Jahreshälfte 2005, sagte Loughridge in einer Telefonkonferenz. Der Konzern rechnet im laufenden Quartal mit Belastungen von 1,3 bis 1,7 Mrd. Dollar (bis zu 1,3 Mrd. Euro) für Abfindungen. Der Abbau soll zum Jahresende abgeschlossen werden.
Die Arbeitsabläufe sollen entschieden globalisiert werden
Der IBM-Konzern, bei dem das Beratungsgeschäft nach der Übernahme von PricewaterhouseCoopers inzwischen mehr als die Hälfte der Umsätze liefert, nimmt sich mit dem globalen Umbau nun auch seine eigene Struktur vor. Die Arbeitsabläufe sollen entschieden globalisiert werden, sagte ein ranghoher Manager der "New York Times". Dabei solle zum Beispiel verstärkt das Internet genutzt werden, um Dokumente an billigeren Standorten zu bearbeiten. Westeuropa sei nach dem Zweiten Weltkrieg ein Wachstumsmarkt gewesen und deshalb seien dort große Strukturen gewachsen. Jetzt aber sei es ein Markt mit hohen Kosten und geringem Wachstum, deshalb müssten die dortigen Gesellschaften verschlankt werden. Unter anderem die Europa-Zentrale in Paris werde stark betroffen sein.
322.000 Mitarbeiter