Die Interpretation der SPÖ, dass damit die Einführung der gemeinsamen Schule möglich sei, stehe auf tönernen Füssen. "Unter diesen Voraussetzungen sollte es sich die SPÖ gut überlegen, ob sie diesem Kompromiss nächste Woche im Parlament wirklich zustimmen will. Damit würde sie völlig von ihrer bisherigen Linie abweichen, wonach die Schulstruktur nicht in der Verfassung festgeschrieben werden soll", so Brosz, der auch die ÖVP kritisiert, weil deren beim Reformdialog im Februar gegebene Zusage, auf Blockademöglichkeiten zu verzichten, nicht einmal drei Monate gehalten habe.
Strache: Kein "großer Wurf"
Dagegen sieht der Bundesobmann der FPÖ, Heinz-Christian Strache, in der "schwammigen Formulierung" über die Differenzierung "nichts anderes als die politische Hintertüre um schlussendlich doch noch die Gesamtschule nach sozialistischem Muster zu etablieren". Die Schulreform sei kein "großer Wurf", positiv sei deshalb die Gegenstimme der freiheitlichen Abgeordneten Barbara Rosenkranz zur "ausgepackelten" Schulreform von ÖVP, SPÖ und BZÖ im Ausschuss gewesen.