Klagenfurt - Maikäfer machen derzeit der Landwirtschaft in Oberkärnten und Tirol zu schaffen. Millionen der Käfer sind derzeit unterwegs und fressen Bäume und Sträucher kahl. Die Bauern fürchten sich zudem jetzt schon vor der Folge dieser Invasion: Im nächsten Jahr wird es von Engerlingen wimmeln.

Am stärksten betroffen sind in Kärnten das Gailtal und das Gitschtal im Bezirk Hermagor. Zahlreiche Obstbäume in der Region weisen kein einziges Blatt mehr auf. Die Pflanzen gehen dadurch zwar nicht ein, sondern treiben normalerweise ein zweites Mal aus, aber die Ernte ist stark beeinträchtigt.

Ein Salatbeet am Tag

Gefährlich wird es dann, wenn die jetzt fliegenden und fressenden Maikäfer ihre Eier ablegen. "Die Käfer legen ihre Eier in den Boden, daraus entwickeln sich dann die Engerlinge", erklärte Valentin Grader von der Landwirtschaftskammer in Hermagor. Der Rhythmus der Maikäfer ist seit langem bekannt, alle drei oder vier Jahre gibt es ein "Flugjahr". Die Tiere fressen, paaren sich, legen die Eier ab und sterben. Die Larven, eben die Engerlinge, sind noch gefräßiger als die Käfer, ein einziger Engerling kann an einem Tag ein ganzes Salatbeet ruinieren, weil er sämtliche Wurzeln verspeist.

Grader erklärte gegenüber dem ORF Kärnten, er rechne damit, dass in den kommenden beiden Jahren alleine im Gail- und Gitschtal rund 250 bis 300 Hektar an so genannten Schadflächen anfallen würden, wo die Engerlinge fast flächendeckend die Ernte vernichten. Nach zwei Jahren intensiven Fressens ziehen sich die Engerlinge tiefer in den Boden zurück, im Jahr darauf schlüpfen dann wieder die Maikäfer. (APA)