Jakarta - Der erste Ausbruch von Kinderlähmung in Indonesien seit zehn Jahren hat mindestens vier Kleinkinder erfasst, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag mitteilte. Es seien drei weitere Kinder erkrankt, zwei davon in demselben Dorf wie der erste Bub. Der dritte Fall sei in einer benachbarten Ortschaft aufgetreten, sagte WHO-Arzt Bardan Rana in Jakarta. Es war zunächst unklar, ob es sich bei einem der Fälle um einen bereit am Mittwoch von Indonesien gemeldeten handelte.

Weitere Erkrankungen seien zu erwarten, da die Bewohner der betroffenen Dörfer in der Provinz Westjava nicht gegen Polio geimpft seien, sagte Rana. Laut Angaben der indonesischen Behörden gibt es mindestens zehn weitere Verdachtsfälle. Indonesien plant jetzt eine massive Impfkampagne, mit der innerhalb eines Tages rund 5,2 Millionen Kinder geimpft werden sollen.

Kinderlähmung kommt außer in Nigeria noch in Afghanistan, Ägypten, Indien, Niger und Pakistan vor. Im vergangenen Jahr wurden 1.267 Fälle gemeldet, allein 792 davon in Nigeria. Zu Beginn des WHO-Programms gegen Polio 1988 erkrankten weltweit jährlich 380.000 Menschen an Kinderlähmung. (APA/AP)