Wien - Wenn Neues auf Altes trifft - fällt in Wien in den letzten Jahren meist das Stichwort "Welterbe". Eine internationale Welterbekonferenz der Unesco wird sich nun vom 12. bis 15. Mai diesem Spannungsfeld widmen. Geplant ist auch die Verabschiedung eines "Wiener Memorandum", das sich mit der Koexistenz von alter und neuer Architektur auseinander setzt, erklärte Planungsstadtrat Rudolf Schicker (SP) am Dienstag.

"Weltkulturerbe und zeitgenössische Architektur" lautet der Titel der Veranstaltung; rund 500 Experten aus 49 Ländern werden erwartet. Die Notwendigkeit für das Memorandum wird in den Unterlagen mit Diskussionen, etwa um Hochhäuser gegenüber dem Kölner Dom, begründet. Dezenterweise unerwähnt bleibt hingegen der Konflikt um die Wiener City als Welterbe und die inzwischen gestutzten Türme in Wien-Mitte.

Flugfeld-Wettbewerb

Für ein anderes Wiener Eck wird inzwischen jede Menge Neues geplant: Diesen Sommer soll ein städtebaulicher Wettbewerb die Zukunft für das Flugfeld Aspern in Donaustadt definieren. Das Flugfeld ist mit 240 Hektar das derzeit größte Stadtentwicklungsgebiet Wiens. Zum Vergleich: Die Fläche ist größer als die Josefstadt; es sollen 8500 Wohnungen, 7000 produzierende Arbeitsplätze und 18.000 Bürojobs geschaffen werden.

Zehn Teams aus sechs Ländern Europas sollen am Wettbewerb teilnehmen. Namen wollte Schicker am Dienstag keine nennen. (APA, red, DER STANDARD Printausgabe, 04.05.2005)