Austin - Die Abgeordneten im Heimatstaat von US-Präsident George W. Bush wollen "sexuell anzügliche" Aufführungen von Cheerleader-Teams an Schulen verbieten. Das Abgeordnetenhaus von Texas verabschiedete am Dienstag (Ortszeit) ein Gesetz, das freizügige Tänze der Mädchen am Rande von Football-Spielen untersagt.
Während der Debatte im Parlament erregten sich die Volksvertreter über die Auftritte der knapp bekleideten Cheerleader mit ihren Shorts, freien Bauchnabeln und tiefen Ausschnitten: "Einige von ihnen sind schlichtweg vulgär", kritisierte der demokratische Abgeordnete Joe Deshotel. "Solche Sachen kann man sonst in Sexclubs oder Ähnlichem sehen."
Sport statt Mädchen
Eltern gingen zum Football-Match, um junge Männer auf dem Spielfeld beim Wettkampf zu beobachten und nicht, um Mädchen am Spielfeldrand ihre Hinterteile schwenken zu sehen, betonte der Republikaner Corbin Van Arsdale. "Dort bekommen Kinder Dinge zu sehen, die ihre Eltern ihnen lieber nicht zeigen wollen." Das neue Gesetz soll es der Schulaufsicht ermöglichen, Cheerleader-Tänze zu verbieten, die als vulgär oder übertrieben eingestuft werden. Die Schulen sollen verpflichtet werden, "angemessene Maßnahmen" gegen diese Aufführungen zu ergreifen.
Texas ist für seine Cheerleader-Truppe berühmt
Texas ist für seine Cheerleader-Truppe beim Profiteam Dallas Cowboys berühmt. Die Truppe begann in den siebziger Jahren, am Spielfeldrand perfekt einstudierte Shows in kniehohen weißen Stiefeln und tief ausgeschnittenen Tops aufzuführen. Diese Mode griff auf die gesamten Vereinigten Staaten über, Cheerleader sind von Football-Spielen an Highschools und in Profi-Stadien nicht mehr wegzudenken.
Zurück zu Tanzgruppen mit langen Röcken
Unterstützer des Gesetzes wollen wieder zurück zu alten Zeiten, als Tanz-Truppen am Spielfeldrand traditionellere Choreographien in patriotischen Kostümen und langen Röcken aufführten: "Was uns fehlt, ist etwas von der guten alten Moral, die Art von Moral, mit der Sie und ich aufgewachsen sind", sagte der republikanische Abgeordnete Carl Isett. Er wolle schließlich seinem fünfjährigen Sohn nicht jedes Mal die Augen zuhalten müssen, wenn die Cheerleader auf dem Rasen seien.
Demokrat Al Edwards unterstützt Gesetz