Mit Diäten sei nur eine Senkung um rund zehn Prozent möglich, sagte die Sozialmedizinerin Univ.-Prof. Anita Rieder von der Medizinischen Universität Wien. "Das alleine ist wirklich nicht genug", betonte die Wissenschafterin. Um den zu hohen Anteil am schädlichen LDL-Cholesterin zu senken, seien Medikamente notwendig.
Rechtfertigungsdruck gegenüber Kassen
Im Kreis der Ärzte und Patienten ist diese Auffassung offenbar noch nicht sehr weit verbreitet: Während etwa die Bereitschaft, Diabetes mit geeigneten pharmazeutischen Produkten zu behandeln, nahezu bei hundert Prozent liegt, hält dies bei erhöhten Blutfetten nur ein gutes Drittel für angebracht. Univ.-Prof. Dr. Bernd Eber vom Klinikum Kreuzschwestern Wels sieht dafür mehrere Gründe. Unter anderem stünden die Ärzte unter einem Rechtfertigungsdruck gegenüber den Krankenkassen. So seien etwa die cholesterinsenkenden Statine chefarztpflichtig. Auch werde die Konfrontation mit dem Patienten wegen möglicher Nebenwirkungen vermieden. Daneben hätten einschlägige Medikamente immer noch zu wenig Bekanntheit.
Die Senkung der LDL-Cholesterinwerte bringe eine signifikante Verringerung der Sterblichkeit, sagte Eber. Eine einprozentige Reduktion dieser Blutfette komme einem einprozentigen Rückgang von Herzinfarkten und Schlaganfällen gleich.